Heimspiel gegen Wachendorf
Verfasst am 29 Mai 2025 von Thomas Altrock
Tennis Damen 50 Landesliga 1 TSV Lichtenau : TC Wachendorf 1 : 5
Gegen den Tabellenführer aus Wachendorf zogen sich die Tennisdamen 50 des TSV Lichtenau trotz des klaren Endresultates äußerst achtbar aus der Affäre. Mit etwas Glück wäre zumindest ein Remis im Bereich des Möglichen gewesen.
Vor grosser Kulisse insbesondere aus dem Bereich der jungen Herrenmannschaft, die nach hartem Training für ihr eigenes Heimspiel am kommenden Samstag gegen die Nachbargemeinde Sachsen mit einigen wenigen Schlückchen Bier entspannten, zeigten sich unsere Ladies von ihrer besten Seite.
Auf Position 2 lieferte Brigitte Mohr gegen Hildegard Popp ein sehr beherztes Match ab. Sie zog ihre Schläge voll durch und baute damit enormen Druck auf. Dieser verpuffte leider, da ihre Gegnerin sehr oft nur blockte und serienweise geniale Stoppbälle unerreichbar ganz knapp hinters Netz produzierte. Dazu punktete sie mit einer schönen Crossvorhand, gewann mit 6:1/6:2 aber deutlich höher als der Spielverlauf tatsächlich war.
Parallel dazu schien für Gerlinde Bischoff auf vier gegen Nicole Vetter kein Kraut gewachsen. Vetters durchgezogene Topspinrückhand war ein optischer Genuss und Bischoff fand trotz tapferer Gegenwehr kein Mittel. Das 0:6 ließ Schlimmes ahnen aber nach drei Doppelfehlern in Serie war es mit der Selbstsicherheit der Wachendorferin vorbei. Mit untrüglichem Gespür für die Situation erkannte Bischoff ihre Chance und packte gnadenlos zu. Mit 6:3 drehte sie das Match und erreichte den Supertiebreak. Hier wollte sie in einigen Situationen leider etwas zu viel, verschätzte sich gelegentlich in der Distanz zum Ball, da unsere Rennsemmel sich beim Sprint zum Schlag selbst überholte, und verlor doch noch unglücklich mit 5:10. Sie muss sich aber nach einer insgesamt tollen Performance nicht grämen. Auch Koryphäen des TSV Lichtenau können sich dunkel erinnern schon mal einen Entscheidungstiebreak verloren zu haben.
Irmi Weinmann bekam es mit der hervorragend aufschlagenden Stefanie Schone zu tun, die auch mit der Vorhand, wenn sie nicht überpowerte, gefährlich war. Weinmann versuchte das Spiel zu verlangsamen und streute höhere Bälle ein, was bei dem böigen Wind ein Glücksspiel war. Leider landeten so ihre Schläge nahe an die Linie, die nötig waren um Schone in Bedrängnis zu bringen, immer wieder knapp im Aus. Aber auch sie verkaufte sich viel teurer als das 1:6/2:6 vermuten ließ. Vielleicht sollte ihr angetrauter Ehemann Erwin, aufmerksamer Beobachter der Partie, doch einmal ein Coachingseminar machen, damit in Zukunft solche Spiele mit einem Sieg für Irmi enden.
Im Spitzeneinzel startete Kerstin Sticha gegen Monika Matthes-Seeberger furios. Diese verschlug oft ihre Vorhand, schien auch läuferisch nicht ganz auf der Höhe und so stand es nach kurzer Zeit 6:3 für die Lichtenauerin. Pünktlich zu Satz zwei fing sich die Wachendorfer Nummer 1 und zeigte auf einmal ihre ganze Klasse. Beim 3:0 schien sich die Waagschale in ihre Richtung zu neigen. Sticha war aber spielintelligent genug den Rat eines „alten weißen und weisen Mannes“ der wie aus dem Nichts auf ihrer Bank Platz genommen hatte, anzunehmen und mit frappierender Präzision umzusetzen. So jagte sie mit kontrollierten Schlägen ihre Gegnerin von nun an von einer Platzseite zur anderen und machte bis zum 6:3 nicht nur sechs Spiele in Folge sondern auch nur noch einen einzigen eigenen Fehler.
Das durchaus mögliche Remis vereitelten die beiden Wachendorfer Doppel.
Czech und Mohr verloren zunächst 3:6, waren dann beim 4:3 aber kurz vor der Wende, ehe Popp und Matthes-Seeberger noch einmal nachlegten und auch Satz zwei mit 6:4 für sich entschieden.
Enger als im Einserdoppel kann es nicht zugehen. Bischoff/Sticha spielten gegen Schone und Vetter. Beide Teams gewannen je einen Satz mit 6:3. Im Matchtiebreak kippte die Partie dann im Minutentakt. Zunächst zogen die Gäste davon, dann wieder hatten die Lichtenauerinnen knapp die Nase vorn, ehe sich das Blatt erneut wendete. Ihr Bravourstück lieferten die Heimspielerinnen als sie ein 6:9 in ein 10:9 drehten. Leider segelte Bischoffs Return beim Matchball knapp ins aus und nach zwei weiteren Verlustpunkten mussten sie den sympathischen Wachendorferinnen zum Sieg gratulieren.
Schade, dass es Damendoppel war, denn auf der Anlage war auch der Lichtenauer Doppelcrack schlechthin zugegen, leider von männlichem Geschlecht. Bisher im Doppel noch von keinem Lichtenauer geschlagen ließ Flo Friedlein alle seine Follower bescheiden und zurückhaltend, wie es seine Art ist, an seinem theoretischen Wissen partizipieren. Hätten Kerstin und Gerlinde nur einen Funken davon gehabt, sie wären als glorreiche Gladiatorinnen mit dem Siegerkranz auf dem Kopf vom Platz gegangen. Sicher ist Flo gegen ein kleines Entgelt in Form von Biermarken bereit, den beiden vor dem nächsten Spieltag das nötige Selbstvertrauen zu vermitteln.
Ob dann allerdings bereits in drei Tagen ein Befreiungsschlag im Heimspiel gegen Wunsiedel gelingt, bleibt abzuwarten.
Graue Eminenzen verfolgen kritisch das Zweierdoppel