Auswärtsspiel beim TV Büchenbach

Verfasst am 4 Mai 2024 von Thomas Altrock

Herren 60 Nordliga 2 TV Büchenbach : TSV Lichtenau 0:6

Bei optimalem Tenniswetter fanden sich die Herren 60 des TSV Lichtenau auf der Anlage des TV Büchenbach ein um sich mit der einzigen durch diesen Verein gemeldeten Mannschaft, sozusagen der Tenniscreme de la Creme des Ortes zu messen. Selten hat man in einer solchen Ruheoase Tennis gespielt, denn bis auf 2 weitere Spieler, die sich für 1 Stündchen dem Training hingaben, blieben die Tennisplätze menschenleer, so dass auf 4 Courts gleichzeitig gespielt werden konnte. Allen Spielern merkte man an, wie sie zu Beginn noch mit dem Wechsel von der Halle ins Freie zu kämpfen hatten, wobei Holger damit die wenigsten Probleme hatte. Er kreuzte die Klingen auf Position 3 mit Peter Lips, der völlig unorthodox Vor- und Rückhand permanent als giftigen Slice spielte und trotzdem eine gute Länge in seine Schläge brachte. Dank seiner Spielintelligenz fand Holger schnell ein Gegenmittel. Hoher Topspin auf die Rückhand des Gegners war des Rätsels Lösung. Trotzdem dauerte das Match ziemlich lange, so dass es die Mitspieler überraschte, dass Holger die Optikerprüfung erfolgreich bestanden und Peter die passende Brille verabreicht hatte. Auch Erwin tat sich härter als erwartet.Gerhard Lunz erwies sich trotz zweier künstlicher Kniegelenke als harter (Metall?) Knochen. Mehr als mit seiner Spielanlage brachte er Erwin Ernst durch seine lautstarken Selbstbeschimpfungen gepaart mit eleganten Schlägerwürfen bis an die Oberkante des Fangnetzes aus der Fassung. Wohlgemerkt- seine Tiraden galten bis auf einen kleinen Ausbruch im Doppel, wo er einen „Mondball“ von Erwin als nicht tenniswürdig deklarierte, immer nur sich selbst. Ansonsten war er ein echt unterhaltsamer Zeitgenosse, der insbesondere mit der Einspeisung von 6 (in Worten sechs) wirklich sehr langen Bratwürsten brillierte. Diese Seelennahrung entschädigte ihn für die 0:6/3:6 Pleite gegen Erwin. Unser Leo hatte wieder mal das grosse Los gezogen, einen Linkshänder in Gestalt von Bernhard Kroker. Auch läuferisch war der Bäcker eines hervorragenden Rhabarberkuchens voll auf der Höhe, was bei seiner Marathonläuferfigur auch zu vermuten war. Aber gegen Leos Wucht und in Jahrzehnten verfeinerter Technik war trotzdem kein Kraut gewachsen. Auch drängt sich der Verdacht auf, das Leos Leistungsexplosion damit zusammenhängen könnte, dass er neuerdings auf einen in Fachkreisen begehrten und bekannten Besaiter zurückgreift, der auch für die Nordbayerische Damenmeisterin Natalie Gumbrecht tätig ist und mit seinem know how (Stichwort Hybridsaite, was auch immer das ist) zu glänzen weiß. Kein Wunder, das sich Leo, mit einem solchen Racket ausgestattet, mit 6:3 und 6:1 durchsetzte, wobei Bernhard leider gegen Ende der Partie durch eine Muskelzerrung im dorsalen, distalen Oberschenkel gehandicapt war. Auf diesem Weg wünschen wir ihm gute Besserung. Thomas startete ins Duell der beiden Einser gegen Gerhard Lips recht verhalten und ohne Zutrauen in die eigenen Schläge. Immer wieder produzierte er anfängerhafte Fehler. Bis zum 2:3 jagte ein Break das andere, ehe sich Gerhard auf 4:2 absetzte. Thomas erzwang das 4:4 nur um sofort wieder seinen Aufschlag abzugeben. Das zähe Ringen über immer wieder mehrfachen Einstand setzte sich fort aber allmählich wagte der Lichtenauer schärfer zu spielen, härter aufzuschlagen und zog auf 7:5 und 1:0 davon. Der endgültige Knackpunkt war, dass er Gerhard ein 40:0 im 2. Spiel des 2. Satzes noch zur 2:0 Führung abnahm. Danach war bei seinem menschlich absolut sympathischen Kontrahenten die Luft raus und ein 6:0 war die logische Folge.
Das Einserdoppel Erwin und Holger gegen Gerhard Lunz und Peter Lips war bis zum 4:4 ausgeglichen, dann war Schicht im Schacht und ein 6:4/6:0 stand auf der Anzeigetafel. Thomas und Fritz hatten sich einen faulen Lenz ausgerechnet, den in Doppel 2 musste wegen der Verletzung von Bernhard Eberhard Konrad einspringen, dem mangelnde Spielpraxis nachgesagt worden war. Entsprechend unkonzentriert gingen die zwei Lichtenauer zu Werke und mussten schnell erkennen, das Leichtsinn und das Gefühl mit links gewinnen zu können, keine guten Ratgeber waren. Eberhard überraschte mit mehreren klugen Bällen und Bernhard Lips war sowieso immer brandgefährlich. Erst als die Gästespieler realisiert hatten dass die Büchenbacher keineswegs gewillt waren das Match kampflos abzugeben, zogen sie gerade noch rechtzeitig die Zügel an und gewannen 6:3/6:2.
Das Essen in gemütlicher Runde zu dem es zu den bereits erwähnten fränkischen Bratwürsten Kartoffelsalat und Sauerkraut gab sowie eine Tube Senf, auf der schriftlich aufgefordert wurde selbige vor Gebrauch zu schütteln. Dazu Spalter Hell, Mönchshof Radler und eine nette Geselligkeit. Tennisherz, was willst du an einem sonnigen Nachmittag im Mai noch mehr ?