AS in Neuendettelsau

Verfasst am 23 Jun 2024 von Thomas Altrock

Tennis Herren 60 Nordliga 2 TSC Neuendettelsau : TSV Lichtenau 0:6

Einen schönen Tennisnachmittag verlebten die Cracks des TSV Lichtenau wieder einmal bei den langjährigen Freunden in Neuendettelsau, zumal sie auch mit einem glatten 6:0 im Gepäck die Heimreise antreten konnten.

Leo Meier bekam es mit Kurt Güner zu tun, der damit kokettierte, dass er nach einer erfolgreichen Karriere beim Marathonlauf im „hohen Alter von 65“ sich auch noch an den Tennissport herangewagt habe. Seinen 76-jährigen Gegner konnte er damit nicht beeindrucken.  Beide hatten mit Malaisen im rechten Kniegelenk, von außen anhand der dicken Bandagen gut erkennbar, zu kämpfen. Allerdings muss man Kurt attestieren, dass er ein Kämpfer vor dem Herrn war und mangelnde Technik mit unerhörtem läuferischen Einsatz zu kompensieren versuchte. Leos jahrzehntelanger Klasse und Routine konnte er damit aber nichts anhaben. Schnell stand ein 6:0 auf der Anzeigetafel. Verwundert mussten die Zuschauer wenig später ein 0:3 zur Kenntnis nehmen. Die Erklärung war, dass Leo am falschen Rad gedreht hatte. Nach Korrektur verdiente sich der aufopferungsvoll fightende Kurt noch ein Ehrenspiel, dann war das Match zu Ende.

Parallel bespielte Erwin Michael Schmid, der trotz fehlenden Haupthaares darauf verzichtete eine Kopfbedeckung zu tragen. Michael hatte einen ordentlichen Aufschlag, komisch geschnittene Rückhandbälle und eine auf reines Bringen angelegte Spielanlage ohne Winnerschläge. Unseren Erwin ließ das kalt. Er machte das Spielchen einfach mit und lauerte wie eine Katze auf die Maus auf den passenden Moment. Dann düpierte er Michael mit einem Stopp, einem fiesen Ball gegen die Laufrichtung und ähnlichen Finessen, wie nur er sie draufhat. Nach 10:0 Spielen für Erwin gab Michael, von einem Fersensporn geplagt, seine Gegenwehr auf und reichte Erwin die Hand zum Zeichen der Aufgabe.

Derweil hatte schon das Match zwischen Thomas und seinem aus mehreren Begegnungen gut bekannten Tennisfreund Siggi Horn begonnen. Siggi, ein vorbildlicher Sportsmann durch und durch erwischte den besseren Start und setzte mit dem 1:0 gegen einen hypernervösen Thomas gleich ein Ausrufezeichen. Erst als der Lichtenauer ruhiger wurde drehte sich das Match auf seine Seite, auch weil er die meisten der kurz gespielten Bälle von Siggi erlaufen und sicher wegspielen konnte, was Siggi nach einem „großfressigen“ Ball von Thomas nur einmal gelang. Nach zweimal 6:1 stand es 3:0 für Lichtenau.

Der Großkampf des Tages entwickelte sich wie schon im Vorfeld erwartet zwischen Manfred Haas und Holger Bischoff auf Position 3. Die beiden „Laufwunder“ beharkten sich für jeden einzelnen Punkt als ob es der letzte wäre. Holger war der Aktivere, der immer wieder versuchte Druck aufzubauen, den Manfred aber geschickt durch drucklose Returns wieder herausnahm. Und wo Holger auch hinspielte, Manfred war schon da. Holgers 6:3 war das Ergebnis harter „Tennisarbeit“ und beiden Akteuren sah man nach 2 Stunden die Spuren des Kampfes an. Während Manfred pumpte und einen hochroten Kopf entwickelte, begann Holger zu „lahmen“ mit einer Mischung aus Krampfneigung, Rückenschmerzen und Symptomen einer Art Muskelzerrung. Mit Magnesium und einer Bandage versorgt fightete er weiter, steckt auch zwei fragwürdige Entscheidungen seines Kontrahenten mental stark weg und ging nach einem weiteren 6:2 als verdienter Sieger vom Platz.

Seinen angedachten Platz im Doppel musste Thomas übernehmen und dieser lieferte sich an der Seite von Fritz mit Siggi und Michael einen harten Schlagabtausch. Auch hier musste Michael leider, als sich beim 4:6 die erneute Niederlage anbahnte, wegen seiner Schmerzen vorzeitig die Segel streichen.

Den Kantersieg perfekt machten Erwin und Leo gegen Manfred und Kurt. Letzterer holte nochmals alles aus sich heraus, stöhnte bei jedem Schlag wie ein Profi und rannte wie ein Wiesel hin und her während Manfred, sichtlich von den vorherigen Strapazen gezeichnet, oft hilflos am Netz die hohen Bälle über sich hinweg segeln lassen musste. Letztendlich gewannen die Lichtemauer auch dieses letzte Match mit 6:3/6:4.

Die Schnitzel mit verschiedenen Salaten sowie die Verpflegung tagsüber waren wie immer bei den „Dettelsauern“ absolut perfekt und wer weiß, vielleicht gibt es 2025 ein Wiedersehen.