Heimspiel gegen FT Ingolstadt Ringsee

Verfasst am 16 Okt 2015 von Thomas Altrock

Herren Bezirksklasse 1 TSV Lichtenau vs. FT Ingolstadt Ringsee 9:12

Leider konnten die Lichtenauer best agers (sorry Manfred, wir können dem Ausdruck Silberrücken nichts abgewinnen) am 16.05.15 eine glänzende Ausgangsposition für einen weiteren Coup in der Bezirksklasse nicht nutzen. Die Ursachen dafür sind vielschichtig und so konnte man am Samstag komprimiert auf 3 Tennisplätze alles erleben, was das Theater des Lebens zu bieten hat. Freud und Leid, Wut und Frust, Lachen und Schreien und und und. Ingolstadt war mit einer verletzen Nummer 2 angetreten, so dass unser Leo kampflos 2 Punkte einfuhr. Glücklich war er darüber nicht, hatte er doch einen kompletten Erdbeerkuchen in seine Nominierung investiert und er musste jetzt, gefrustet davon zur Untätigkeit verdammt zu sein, selbigen in sich hineinfuttern. Um 14 Uhr schien noch die Sonne und sie strahlte breit über das Match von Dieter gegen Heinz Auernhammer. Dieser versuchte mit Stopps und eingestreuten „ Mondbällen“ den Rhythmus unseres Youngsters zu stören, Dieter scherte sich aber den Teufel darum und lief ihm locker seine Bälle aber. Wann immer es ging baute er selber Druck auf und machte beim 6:3 und 6:1 kurzen Prozess. Ihm gleich tat es ein anderer Akteur, leider auf der Seite der Gäste. Otto Weigert hatte in Fritz einen Partner mit gleicher Spielanlage gefunden, hatte aber gegenüber Fritz etwas mehr Dampf in den Schlägen. Der Lichtenauer fand sich bei fast jedem Ballwechsel schnell in einer Defensivposition, aus der es über Kurz oder Lang kein Entkommen gab, und die Niederlage war zwangsläufig. Thomas hatte es mit Stefan Weiss, einem drahtigen Dauerläufer zu tun, der sich auf dem Platz als bärbeißiger „Sympathieträger „ erwies. Unter anderem raunzte er Leo an, der ihn höflich fragte ober er 2 Bälle habe er solle den Mund halten oder sich vom Acker machen. Seine Vorhand war scharf, mit der Rückhand löffelte er jeden Ball hoch zurück und Thomas musste für jeden Punkt hohes Risiko gehen. Bis zum 4:2 klappte das, dann zog es in seiner linken Wade und nach einem weiteren Ausfallschritt war es auch um den dorsalen, medialen (hinteren ,mittleren) Anteil seines rechten Oberschenkelmuskels geschehen. Sprints waren fortan nicht mehr möglich, den Triumph der Aufgabe gönnte er Stefan aber nicht sondern wehrte sich bis zum bitteren Matchball nach Kräften. Es soll auch noch erwähnt werden, dass sich beide Kontrahenten beim Abendessen doch noch freundschaftlich nahe kamen und so keine Missstimmung den schönen Tennisnachmittag nachhaltig trübte. Radi Blach erging es ähnlich wie Fritz. Sein Gegner Drago Standecker, von der Physiognomie her ein Ebenbild eines Porzners aus der Dynastie der Porzners in Ansbach mit breitem Scheitel und einem vom reichlichen Nikotinkonsum ausgezehrten Körper erwies sich um eine Klasse Besser. Radi, der praktisch 2 Jahre lang kein echtes Einzel bestritten hat sucht noch nach seiner Form, dafür war Drago aber der ungeeignete Partner. Vor allem seine nicht lesbare Vorhand stellte Reinhold vor Probleme und so war es trotz seiner wie immer vorbildlichen Gegenwehr nur eine Frage der Zeit bis der Matchball gegen ihn verwandelt wurde. Ein Highlight lieferte diesmal unser Punktegarant Ali ab. Er legte los wie die Feuerwehr, führte rasch 3:0 eher Mannschaftsführer Kurt Schelchshorn aufholte. Glücklicherweise behielt Ali die Nerven und sicherte sich Satz eins. Der zweite war ein Wechselbad der Gefühle. Ali lag vorn, Ausgleich, wieder vorn, wieder Ausgleich. In dieser Phase hagelte es Breaks und Ali war manchmal einen Tick zu ungeduldig und drängte zu schnell auf die Entscheidung. Beim 5:4 kam es zu 2 äußerst prekären Situationen für ihn in denen er 2 Punkte auf seine unnachahmliche Art förmlich erfightete. Zweimal hatte Kurt seinen Ball schon abgehakt ehe unsere „Kampfsau“ ( nach Hammel das zweithöchste Lob im Lichtenauer Tennisjargon) in ihrer unnachahmlichen Art heranpreschte und den drohenden Spielverlust abwendete. Dann hatte Ali 2 Matchbälle. Granatenaufschlag-Retourn-Netzroller-abgewehrt. 2. Mattchball, Retourn touchiert erneut die Netzkante-wenig später das 5:5. Es spricht für Alis mentale Verfassung aus einem ausgelaugten Körper noch die Energie für 2 weitere lange Spiele in denen er geduldig auf die Fehler des Gegners wartete herauszuholen. Sein Triumphgeheul nach dem Sieg kam aus dem tiefsten Inneren seiner Seele, denn damit eröffnete er Lichtenau zumindest die Chance auf den Gesamtsieg. Dazu wäre 1 Doppel nötig gewesen, da klar war, das Ingolstadt ja eine Partie abschenken musste. Lang überlegten die Lichtenauer hin und her, welches Doppel das wohl sein würde und versuchten, da Thomas ja mit Verletzung ausfiel, das passende Personal dagegenzustellen. Dass Ingolstadt ausgerechnet Doppel 1 opfern würde war dann allerdings ein genialer Handstreich und bedeutet für unseren Leo, der zusammen mit Radi hätte spielen sollen, ein 2. Mal die Zuschauerrolle. Von der Papierform Herr waren Fritz und Dieter gegen Stefan und Heinz sowie Schlurf und Ali gegen Otto und Drago klare Außenseiter. Beiden Doppel sei hier ausdrücklich ein ernst gemeintes Lob des Mannschaftsführers gezollt, denn am Kampfgeist und Einsatz mangelte es nicht. Doppel 2 mit Dieter und Fritz kam erst beim 1:4 allmählich in die Spur verkürzte auf 3:4 und blieb trotz Satzverlust auch im 2. Durchgang immer konsequent dabei. Letztlich waren es ein paar Fehler zu viel und ein paar Passierbälle von Stefan die Ingolstadt zum Sieger kürten. Doppel 3 hätte fast die Sensation geschafft. Die Mischung aus Alis unkonventionellen Schlägen und Günters Raffinesse hätte Ingolstadt fast den Zahn gezogen. Vor allem im 2. Satz war der Sieg zum Greifen nahe. Mehrmals stach der „gelbe Kugelblitz“ Schlurf am Netz erfolgreich in Retourns der Gegner, er zeigte eine für ihn schon fast explosive Körperspannung und auch Ali agierte mutig und respektlos. Beim 5:2 fehlte der letzte Tick Glück und der Vorsprung schmolz wie Butter in der Sonne. Auch der Tiebreak bot Spannung pur. Führung Lichtenau, Ausgleich, Satzball Lichtenau, Ausgleich und dann beim 7:8 der Todesstoß durch Drago. Lichtenau nahm es leicht, denn mit 2 Siegen in der Tasche verkraften sich Niederlagen leichter und man muss als Sportler konstatieren, dass die Ingolstädter insgesamt einfach die besseren Tennisspieler waren. Gekämpft und doch verloren—das ist Sport. Jetzt haben wir 1 Monat Zeit die Wunden zu lecken, Wehwehchen auszukurieren und dann in Kösching neu anzugreifen.

Die Ergebnisse:

Einzel:

Altrock/Weiss 4:6/1:6

Meier/Feuchtenbeiner w.o.

Blach/Standecker 1:6/3:6

Fersterra/Weigert 1:6/4:6

Ahmadpur/Schelchshorn 6:3/7:5

Mohr/Auernhammer 6:3/6:1

Doppel:

Meier-Blach/Feuchtenbeiner/Schelchshorn w.o.

Fersterra-Mohr/Weiss-Auernhammer 3:6/3:6

Ahmadpur-Förster/Standecker/Weigert 4:6/6:7

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