Auswärtsspiel in Postbauer/Heng
Verfasst am 6 Mai 2016 von Thomas Altrock
Tennis Herren 55 Bezirksklasse 1 SV Postbauer vs. TSV Lichtenau 6:15
Wie schon im Vorjahr stand zum Auftakt der neuen Tennissaison der Lichtenauer Herren 55 die Partie gegen Postbauer/Heng auf dem Programm, allerdings diesmal auf der weitläufigen, idyllisch gelegenen Anlage des SV Postbauer.
Kalt war es beim Eintreffen, der Wind blies, aber auch die Sonne spitzte schon ab und zu durch die Wolken. Die Begrüßung war wie es sich unter alten Freunden gehört herzlich, ein Mannschaftsfoto (siehe Bild) schnell geschossen und die Ansprache des heimischen Mannschaftsführers erledigt und schon ging es auf die Plätze.
Es waren noch keine 3 Minuten gespielt hatte Thomas die beiden ersten Saisonpunkte im Sack. Klaus Werner, sein potentieller Widerpart hatte sich klammheimlich aus dem Staub gemacht und sein Teamleader Friedrich Frank musste seinem Amtskollegen die bittere Pille einer Aufgabe seines Kontrahenten noch vor einem Ballwechsel verabreichen. Klaus habe sich am Vorabend bei einem Konzert auf einer Treppe das Knie verdreht, ein fachärztliches Konsil noch am Feiertag morgens habe den Verdacht auf einen Einriss des schlecht durchbluteten Faserknorpels am Knie, in der Medizinerterminologie Meniscus genannt, ergeben, und ein Match sei demzufolge nicht möglich.
Diese 2:0 Führung motivierte die Lichtenauer Cracks auf allen Plätzen, obwohl der böige, ständig die Richtung wechselnde Wind keine Begeisterung aufkommen ließ.
Leo kreuzte wieder mit Michael Budek die Klingen. Dieser feine Techniker machte den Fehler seine Rückhand zu konsequent mit vollem Risiko zu spielen und er leistete sich den Luxus einige sogenannte „Elfmeter“ in Seitenaus zu schieben. Leo spulte stoisch seine Schläge ab, ging kein Risiko, hielt die Kugel im Spiel und schlug im richtigen Moment eiskalt zu. Sein Sieg war nie ernsthaft in Gefahr.
Auf vier hatte Radi anfangs deutlich mehr Mühe. In den ersten 5 Spielen stand er, der dafür ausgewiesene Experte, wie „Falschgeld“ auf dem Platz und ließ Hans-Peter Goldberg mit der Vorhand beliebig punkten. Erst beim 1:4 wachte unser Morgenmuffel auf. Taktisch klug spielte er jetzt immer mehr die Rückhand seines Gegenüber an und, auch bedingt durch den unberechenbaren Wind, lief dieser immer wieder förmlich in die Bälle hinein und verlor so völlig die Spielkontrolle. Hilfreich, aber nicht spielentscheidend war auch ein Schulterzipperlein von Hans-Peter, das ihn bei manchem Schlägerschwung behinderte. Die Therapie läuft aber bereits.
Freude machte auch unser 1. Vorstand, nicht so sehr ob der spielerischen Qualität, die auch nicht ohne war, sondern aufgrund seines aus seiner Warte im Expresstempo durchgezogenen Matches. Es dauerte nur bis zur Mitte des 1. Satzes ehe er Ewald Reinhold, der von der Physiognomie her dem Tatortkommissar Ivo Batic aus München frappierend ähnlich sah, den Zahn gezogen hatte. Auch ein kurzer Wackler im 2.Satz blieb folgenlos und Lichtenau hamsterte Punkt auf Punkt.
Mit Spannung erwartet war der Auftritt der neuen Lichtenauer Nummer 3, Ali. Wer gedacht hatte, seine neue Platzierung würde ihn spielerisch mehr fordern, sah sich getäuscht. Er legte gegen Franz Hass los wie die Feuerwehr. Sein 1.Aufschlag war eine echte Waffe und taktisch war er einfach sauclever. Geschickt mixte er Slice, kurze Bälle,
Aufschlaggranaten und immer wieder seine gefürchtete linke Vorhand und er war so souverän, dass er nur wenige Male ein kurzes Ba Ba zur Aufmunterung benötigte.
Den Schlusspunkt zur 12:0 Führung setzte Werner, der immer wieder die alte Klasse aufblitzen ließ, dem aber fehlende Spielpraxis und Kondition anzumerken waren. Dennoch war er gegen Friedrich Frank, seinen nicht verwandten Namensvettern jederzeit Herr der Lage. Vielleicht sollte er ab und zu mehr positive Emotionen rauslassen um den Gegner im Sinne eines Imponiergehabes eines Urwaldgorillas mit physischer Präsenz auf dem Platz zu beeindrucken, aber wie heißt es so schön: „Gwunna is gwunna und schreibt man mit Q !“
Leo, dessen Kniezwicken glücklicherweise nicht hinderlich gewesen war, verzichtete zugunsten von Werner auf das Doppel, um diesem möglichst viel Spielzeit zu ermöglichen, denn die Hitzeschlachten kommen bestimmt.
Jetzt stand Thomas vor der schwierigen Situation 3 Doppel zu formen, die dem Gegner ein Ende mit Anstand ermöglichen konnten. Und wie nicht anders zu erwarten löste er diese knifflige Aufgabe mit Bravour.
Er selbst pindelte mit Radi im 1er Doppel, beide vergasen aber ihre hehre Vorgabe und machten mit Michael und Friedrich kurzen Prozess um dann Zeuge werden zu können, wie die beiden anderen Doppel sich perfekt an die Marschroute hielten, die da lautete: Punkte für die sympathischen Gastgeber.
Ali und Werner verloren pflichtgemäß Satz eins, harmonierten danach aber besser und drehten mit 4 Spielen in Folge Satz zwei zu ihren Gunsten. Beim 6:8 setzte Ali sich mit einem lauten : „ Komm jetzt“ selbst unter Druck und retournierte gekonnt 3 Meter ins aus. Der Matchball war eine herrliche Ballstafette mit mehreren Netzattacken von beiden Seiten, ehe Werner Gnade walten ließ und aus 2 Metern elegant ins Netz abtropfen ließ. Die Postbauer Ehrenpunkte waren damit wie im Vorjahr (damals hatten sich Thomas und Radi selbstlos als Punktelieferanten geopfert – 5:10 im Matchtiebreak, die Erinnerung daran wurde durch die Mannschaftskameraden eifrig aufgefrischt- gesichert.
Dies hatten Fritz und Eddi wohl im Eifer des Gefechtes nicht mitbekommen, denn sie ließen sich nach einem mit links gewonnenen 1.Satz vom Gegner , ich zitiere Eddi, „einlullen“. Ganz gegen die Weisung auf Sieg zu spielen schenkten sie den nächsten Durchgang im Tiebreak her und beim Matchtiebreak verschwor sich die Netzkante in entscheidendem Moment gegen sie. Da sie mit Thomas Jakesch und Ewald aber ein wirklich lockeres Match abgeliefert hatten gab es auf beiden Seiten nur grinsende Gesichter.
Die Einspeisung beim griechischen Betreiber des Vereinsheimes war vom Feinsten und unsere Freunde aus Postbauer versprachen uns ein Wiedersehen 2017, da sie sich selbst als die „Unabsteigbaren“ bezeichneten. Sie seien Meister des grünen Tisches.
Also dann: Bis zum nächsten Jahr in Lichtenau.
Die Ergebnisse:
Einzel:
Werner Klaus – Altrock Thomas w.o.
Budek Michael – Meier Leo 3:6/4:6
Haas Franz – Ahmadpur Ali 1:6/3:6
Goldberg Hans-Peter – Blach Reinhold 4:6/3:6
Frank Friedrich – Frank Werner 3:6/2:6
Reinhold Ewald – Fersterra Fritz 3:6/3:6
Doppel:
Budek Michael/Frank Friedrich – Altrock Thomas/Blach Reinhold 2:6/1:6
Haas Franz/Goldberg Hans-Peter – Ahmadpur Ali/Frank Werner 6:3/4:6/10:6
Jakesch Thomas/Reinhold Ewald – Fersterra Fritz/Heyder Edgar 3:6/7:6/10:8