Heimspiel gegen TSV Röckingen

Verfasst am 4 Jun 2016 von Thomas Altrock

Tennis Senioren 55 TSV Lichtenau vs. TSV Röckingen 19:2

Es läuft bei den Senioren 55 des TSV Lichtenau. Nach 2 Spieltagen ist das Abstiegsgespenst schon so gut wie verscheucht, denn gegen den tapferen Aufsteiger aus Röckingen gab es einen 19:2 Kantersieg. Wer der Looser war ? Lasst euch überraschen. Leo hatte es mit Dietmar Gräbner zu tun, der einen kerzengeraden scharfen Aufschlag auf den Platz brachte und dessen Vorhand nicht von schlechten Eltern war. Leo begann viel zu zaghaft, drucklos und Verlass war nur auf seine unforced errors, die er wie mit einem Füllhorn ausschüttete. Gott sei Dank kehrte sein Ballgefühl bereits im Verlauf des 1. Satzes wieder zurück und da auch Dietmar der Produktion von Fehlern nicht abhold war, sprang ein ungefährdeter Heimsieg heraus. Den nächsten verbuchte Werner der es mit dem Schlitzohr Robbi Reichel zu tun hatte. Spielerisch ähnelten sich die beiden Schnippler sehr und solange Robbis Kondition reichte, war dieser in Schlagdistanz. Auch läuferisch hatte er einiges zu bieten und da, wenn die Wolken aufrissen, Werner sichtlich unter deren stechenden Strahlen litt, dauerte es bis zum 4:3 bis er seinen Gegner geknackt hatte. Hilfreich war ein unbedeutender Alkoholrausch nach einem Karpfenschmaus ( Bier, Ouzo und Rum), dessen unmittelbare Folgen mit einer gewissen Latenz doch für Robbis Einbruch sorgten. So siegte unser Oberlehrer glatt. Dieter sprang kurzfristig für den geschlauchten Radi ein, dessen lockeres Trainingsmatch gegen Ali 4 Tage vorher seine körperlichen Ressourcen erschöpft hatte. Dieter fehlte es nicht an Motivation, trotzdem half der Mannschaftsführer noch etwas auf die Sprünge, indem er nach dem Ausfall von Reinhold von einem ersatzgeschwächten Team sprach. Empört ob dieser Aussage stapfte Mr. Mohr auf den Platz und ließ Heinz Reulein diese „Schwäche“ spüren. Diesmal ging er auch clever zu Werke, indem er nicht überpowerte sondern wohldosiert aber mit kontinuierlichem Druck sein Pensum abspulte. Nach seinem Erfolg beklagte er sich bitterlich über fehlende Unterstützung seines Mannschaftsführers, der sich erlaubt hatte nach eigenem kräftezehrenden Match eine Stulle zu schmieren anstatt Dieters grandiosem Endspurt live zu verfolgen. Doch mit seiner bekannt empathischen, einfühlsamen Art konnte Thomas den bis ins Mark getroffenen Teamkameraden wieder aufrichten und durch subtile Seelenmassage auf sein schweres Doppel vorbereiten. Fast unbemerkt von all dieser Dramatik rackerte Fritz in gewohnter Manier mal leise fluchend, dann wieder sich selbst antreibend um mit Werner Meyer fertig zu werden. Dieser, vom Aspekt eher Dart- statt Tennisspieler verteilte seine Bälle mit sicherem Auge und gaaanz viel Gefühl im Schläger immer dorthin, wo sie Fritz echte Schmerzen bereiteten. Dieser blieb aber unbeeindruckt, nutzte seine sich bietenden Chancen konsequent und verzichtete diesmal auch darauf das Match unnötig in die Länge zu ziehen—das tat diesmal ein anderer. Thomas lieferte sich in aller Freundschaft ein Duell mit Reinhold Grimm. Dessen Waffe war eine scharfe, beidhändige Rückhand. Leider hatte der liebe Gott bei seiner Schöpfung vergessen ihm auch eine nur passable Vorhand mit zu installieren und nachdem der Lichtenauer dies schnell erkannt hatte spielte er 98,73 Prozent seiner Bälle von sich aus links. Sein fairer Spielpartner war damit überfordert und musste wie seine Kameraden vorher passen. Einen typischen Alikampf gab es auf Platz 2 zu bestaunen. Er kreuzte mit dem Röckinger Teamkapitän Klaus Endres die Klingen, der unterstützt von 2 dicken Kniebandagen sich zunächst hilflos Alis bekanntem Spielstil ergeben musste. Er war in der Lage schnell umzustellen und begann Ali mit dessen eigenen Waffen zu bekämpfen. Dabei entwickelten sich lange, langsame aber fehlerarme Ballwechsel. Emotionen kamen nur auf, wenn man sich über den Spielstand uneins war oder sich über „Aus“ oder nicht „Aus“ in die Haare bekam. Nach 1_:4 kämpfte sich Ali auf 4:4 heran, lag dann erneut 5:6 hinten, erzwang den Tiebreak und verlor diesen. Aufgrund der angespannten Atmosphäre wurde den Kontrahenten ein Schiedsrichter für den Matchtiebreak angeboten, der höflich abgelehnt wurde. Es stand 1:0, Klaus platzierte einen Ball in oder auf die Seitenlinie und Alis Ruf „Aus“ erschallte. Enderes explodierte, Worte wie Betrüger waren zu vernehmen und Klaus raste nach drüben um den Abdruck zu zeigen, dem Ali einen anderen entgegenhielt. Das Spiel stand ernsthaft auf der Kippe, ein Abbruch drohte weshalb sich Thomas als Oberschiedsrichter erneut anerbot die Spielleitung zu übernahmen. Bis zur körperlichen Erschöpfung löffelten dann beide Akteure die Kugel risikolos hin und her und am Ende war der Tennisgott auf Seite von Klaus und bescherte ihm die einzigen Einzelpunkte für Röckingen. Ali trug seine erste Einzelniederlage nach 4 Jahren mit Fassung, gratulierte Klaus im Stile eines Ehrenmannes und schaffte so eine wieder versöhnliche Atmosphäre. Für Klaus war es allerdings ein Pyrrhussieg, denn seine Wade zwickte danach so sehr, dass er das Doppel gegen Werner und Leo mit einem walk over beenden musste. Allerdings standen zu diesem Zeitpunkt die Zeichen eindeutig auf Lichtenauer Sieg. Wie ein altes Ehepaar harmonierten in Doppel 3 Schlurf und Dieter. Günters gefürchteter geschnittener Aufschlag führte immer wieder zu unkontrollierten Returns, die Dieter mit der Reichweite eines Albatros am Netz pickelhart abvolierte. Selten brachte ein Lichtenauer Doppel 3 ein Match so überzeugend nach hause. Dagegen musste man um Radi und Thomas fürchten, die fast in Reinhold Grimm und Dietmar Gräbner ihren Meister gefunden hätten. Nach 2:0 verloren sie 6 (in Worten sechs) Spiele in Folge. Zum Glück wussten die Röckinger nicht, das es besser gewesen wäre nicht so deutlich wider den Stachel zu löcken. Die Strafe folgte mit 1:6 auf dem Fuß. Der Supertiebreak war lange ausgeglichen und bescherte den Lichtenauern dann doch ein spätes Glück. Bis 21 Uhr wurde mit den sympathischen Gästen gezecht, wobei Utas fetter Fleischtopf zwingend ein mehrmaliges Entfetten nötig machte. Lieber Gack: Ich, der Mannschaftsführer persönlich stehe mit meinem Wort dafür ein die von dir an sich brillant versteckten Schnapsvorräte wieder aufzustocken. In 1 Woche steht bereits die nächste Partie gegen Hepberg an.

Die Ergebnisse:

Einzel:

Altrock Thomas – Grimm Reinhold 6:1/6:2 Meier Leo – Gräbner Dietmar 6:3/6:2 Ahmadpur Ali – Enderes Klaus 6:2/6:7/7:10 Frank Werner – Reichelt Robert 6:4/6:1 Fersterra Fritz – Meyer Werner 6:4/6:3 Mohr Dieter – Reulein Heinz 6:1/6:1

Doppel:

Altrock/Blach – Grimm/Gräbner 2:6/6:1/10:7 Meier/Frank – Enderes/Reichelt 6:3/3:0 w.o. Mohr/Förster – Meyer/Reulein 6:1/6:3

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