Heimspiel gegen Hepberg

Verfasst am 12 Jun 2016 von Thomas Altrock

Herren 55 Bezirksklasse 1 TSV Lichtenau vs. TSV Hepberg 12:9

Ein ohne die Spieler Frank und Fersterra pickelhart erkämpfter Arbeitssieg gegen einen unerwartet starken Gegner aus Hepberg bedeutet für die Lichtenauer Seniorentruppe wohl den vorzeitigen Klassenerhalt. Der Erfolg war umso wichtiger, als jetzt noch 3 Matches gegen Spitzenteams anstehen, wo die Trauben wohl sehr hoch hängen dürften.

Auf 6 trat diesmal Eddi Heyder gegen Walter Schiegl an. Die Spielweise des Hepbergers ist wohl am besten mit einem Trampolin zu vergleichen, denn egal wo und wie Eddi seinen Ball platzierte, er kam zurück. Heyders mutiges Angriffstennis war so langfristig zum Scheitern verurteilt, denn er musste sein Risiko für jeden Punktgewinn unverhältnismäßig hoch schrauben und damit stieg natürlich auch die Fehlerquote. Trotz eines beherzten Auftrittes blieb Eddi so nur 2. Sieger, wobei das 3:6/2:6 seiner guten Leistung nicht gerecht wird.

Auf 4 brillierte Radi Blach mit einer ganz starken Performance. Er hatte Herbert Lorenz im 1. Satz voll im Griff, setzte seinen Slice und die Stopps geschickt ein und fegte wie ein Tornado über den Hepberger hinweg. Leider gelang es diesem, den Wirbelsturm im 2.Satz in ein laues Lüftchen zu verwandeln, denn er nahm nun den Druck völlig aus dem Spiel und verleitete Reinhold damit zu Fehlern. Hätte Radi nicht die mentale Stärke eines Novak Djokovic wäre schon in der ersten Spielrunde für Lichtenau alles verloren gewesen. Aber der Blach brachte im entscheidenden Tiebreak all seine Routine und Willenskraft auf den Platz und sicherte 2 wichtige Punkte.

Für diese konnte Leo Meier diesmal nicht sorgen. Er stürzte in seinem Match gegen Richard Bachhuber die wenigen treuen Fans, namentlich seien hier Winni , Hans und Herbert genannt, in ein Wechselbad der Gefühle. Richard schnippelte ab und zu, dann wieder kam ein scharfer Ball und so zerstörte er immer, wenn es schien Leo bekäme das Spiel in den Griff, den Rhythmus desselben. So bekam Meier keine Konstanz in seine Schläge und neben überragenden Retourns produzierte er immer wieder unforced errors in Serie. Es war halt nicht sein Tag, weshalb er auch später (siehe dort) als Bauernopfer diente.

Auf Position 5 war Lichtenau auch nicht vom Glück verfolgt. Fogl Stefan, martialisch mit zwei Knieschonern auftretend ließ Dieter Mohr zunächst keine Chance. Er zauste den bedauernswerten Heimakteur mit 6:1 nach Strich und Faden ab. Aber-gefährlich ist`s den Leu zu wecken-,und wer unseren Dieter kennt konnte die Gegenreaktion förmlich riechen. Diesmal teilweise unter den Augen des Mannschaftsführers, der Dieter eine Woche vorher so sträflich vernachlässigt hatte, fightete sich Mohr ins Match. Die Haare klebten ihm schweißgetränkt am Kopf und seine Körpersprache verhieß Stefan nichts Gutes. Dieter entschied den regulären Tiebreak für sich, hatte dann aber das Pech, dass auf der Anlage Unruhe entstand (siehe nächster Abschnitt), die seine Konzentration doch empfindlich störte. Dies nutzte Stefan um sich mit 10:5 den Matchtiebreak zu sichern.

Die Unruhe resultierte leider wieder einmal aus einem Disput auf Platz 2 in der Begegnung der Dreier Ali Ahmadpur und Herbert Lorenz .Der erste Satz verlief bis auf Kleinigkeiten in geordneten Bahnen, ehe es zu einem Zwist bezüglich des Spielstandes kam. Wieder sah sich Oberschiedsrichter Thomas genötigt, auf dem Stuhl des Referees Platz zu nehmen, eine Rolle, die er in zukünftigen Matches nicht mehr unbedingt spielen möchte. Erst mit einer offiziellen Autorität zur Spielüberwachung beruhigten sich die erhitzten Gemüter. Dies war enorm wichtig, denn auch Alis Match musste zwingend gewonnen werden und er tat dies mit 6:1 im 2. Satz und spielte dann auch den Matchtiebreak mit Engelsgeduld und ohne den Versuch von spektakulären Schlägen mit 10:7 nach Hause.

Vorher hatte Thomas mit einer taktischen Meisterleistung das Spitzeneinzel für sich entschieden. Schon beim Einspielen hatte Lorenz Fieger ihn mit einer scharfen Topspinrückhand und seiner harten Vorhand beeindruckt. Trotzdem ging Thomas 2:0 in Front ehe er dem Druck von Lorenz nicht mehr gewachsen schien. Ab dem 2:4 verlegte sich der Lichtenauer aufs Ballhalten, wobei er vor allem Fiegers Rückhand anvisierte. Dieser wurde immer unsicherer. Auch eine schnelle 2:0 Führung des Hepbergers in Satz 2 brachte seine Sicherheit nicht zurück und unter häufigem Schlägerwerfen und dem Rezitieren eines kompletten bayrischen Schimpfwörterbuches musste er 6 Spiele in Serie abgeben.

Mit gleicher Taktikfinesse entschieden die Lichtenauer Kämpen auch ihre Doppelaufstellung.

Leo und Ali hießen die Bauernopfer, die sozusagen als Kanonenfutter in Doppel 1 verheizt werden sollten. Allerdings erwiesen sie sich als gar nicht so leicht entflammbar und hätte Leo einen etwas besseren Tag erwischt gehabt, wäre vielleicht sogar mehr als ein 5/7/1:6 möglich gewesen.

Gesetzt war Doppel 2 mit Thomas und Radi. Aber erneut hatten die beiden extreme Anlaufschwierigkeiten und der Lichtenauer Matchplan schien beim 1:4 bereits pulverisiert. Wie gesagt schien, denn urplötzlich warfen die beiden den Turbo an und zogen auf 7:5 und 4:1 davon. Anstatt konzentriert zu Ende zu spielen brach unverständlicherweise danach ihre Konzentration wieder ein. Es kam fast zur Eskalation, denn ich zitiere Radi: „Das 1. Mal in 30 Jahren hat er mich zusammengeschissen !“ Der Zusammenschiss bestand darin dass, als Radi einen Netzball dem Netzmonster Herbertz Lorenz direkt zu dessen Punktgewinn auf den Schläöger gespielt hatte , Thomas in einem spontanen, unverzeihlichen und nicht wieder gutzumachendem Gefühlsausbruch ausgerufen hatte: Mensch Radi, den musst du doch tot machen !“. Als Doppelpartner meines langjährigen Freundes Reinhold entschuldige ich mich hiermit öffentlich für diesen verbalen Fauxpax. Es wird nie, ich betone nie wieder vorkommen und Radis gut gemeinte Empfehlung hierfür 2.50 Euro in die Kasse einzulegen, habe ich umgesetzt. Nebensache war das zum 6:4 gewonnene Aufschlagspiel von Thomas.

Das Lichtenauer Glück machten die letzte Woche zwangsverheirateten Dieter und Schlurf perfekt, deren Vertrautheit im Doppel in der Tat an ein Paar nach der Silberhochzeit erinnert. Satz 1 benötigten sie um auf Betriebstemperatur zu kommen. 4:6. Danach bekamen sie das Match in den Griff und holten sich mit 6:4 den nächsten Durchgang. Höhepunkt dann der spannungsgeladene Matchtiebreak, der zunächst ausgeglichen war. Dann kulminierte die Partie zum Höhepunkt. Günter, dessen T- Shirt tatsächlich Schweißspuren !! aufwies, was auf seinen exorbitanten körperlichen Einsatz Rückschlüsse erlaubt, setzte zwei seiner bekannt unangenehmen Aufschläge im richtigen Moment perfekt und Dieter räuberte mit dem Instinkt eines Raubvogels, der die Beute frühzeitig erspäht, zweimal erfolgreich am Netz. Für ihre Superleistung muss man den beiden absoluten Respekt zollen und dies tat die ganze Mannschaft im kollektiven Jubel.

Die abschließende Feier beim von Brigitte Mohr perfekt vor- und von Lilo Blach ebenso perfekt zubereitetem Fleischtopf wurde noch durch das Erscheinen der in Wendelstein mit 14:7 erfolgreichen Bayernligadamen gekrönt, die noch ein Sektfläschchen köpften.

Die Ergebnisse:

Einzel:

Thomas Altrock/Lorenz Fieger 6:4/6:2 Leo Meier/Richard Bachhuber 4:6/3:6 Ali Ahmadpur/Herbert Lorenz 5:7/6:1/10:7 Reinhold Blach/Peter Schef 6:1/7:6 Dieter Mohr/Stefan Fogl 1:6/7:6/5:10 Edgar Heyder/Walter Schiegl 3:6/2:6

Doppel:

Ahmadpur/Meier – Bachhuber/Fieger 5:7/1:6 Altrock/Blach – Lorenz/Schef 7:5/6:4 Förster/Mohr – Fogl/Schiegl 4:6/6:4/10:7

Das Bild zeigt unseren Schlurf bei der konzentrierten Spielvorbereitung

Schlur web

zurück zur Hauptseite