Heimspiel gegen Kleinschwarzenlohe
Verfasst am 20 Jun 2020 von Thomas Altrock
Herren 60 Bezirksklasse 1 TSV Lichtenau : TSV Kleinschwarzenlohe. 6:3
Besser als erwartet lief die Übergangssaison für die Herren 60 des TSV Lichtenau an. Gegen Kleinschwarzenlohe gelang ein überzeugender Heimsieg, auf den ein unerfreuliches Ereignis seinen Schatten warf.
Leo kam schlecht ins Spiel, vielleicht aufgrund der Tatsache, dass er seinen 51. Hochzeitstag hatte und es kaum erwarten konnte, zu seiner Angetrauten nach Hause zu kommen. Beim 1:4 sah es richtig übel aus, aber Leo, subtil gecoacht von seinem Mannschaftsführer, zog aus den ersten Spielen die richtigen Konsequenzen. Er spielte fortan mutig aber kontrolliert, seine Doppelfehlerquote tendierte gegen Null und auch die Linien waren auf seiner Seite. Immer wieder haderte Reinhard Scharrer mit Leos Schlagpräzision, die er allerdings fälschlicherweise auf höhere Mächte und nicht auf Leos Adlerauge zurückführte. Einmal wackelte der Lichtenauer noch, als beim 6:5 für ihn der Tiebreak drohte, aber auch hier behielt unser Routinier die Nerven und nach dem 7:5 hatte er Reinhard geknackt. Ohne Fehl und Tadel spulte er sein Pensum herunter und brachte seine Farben in Führung.
Diese baute Fritz in souveräner Manier aus. Zwar musste er gegen Dieter Boscher lange Ballwechsel bestreiten und oft über Einstand gehen, aber immer wenn es um die Wurst ging hatte er die Nase vorn und ließ beim 6:2/6:2 nichts anbrennen.
Der Aufreger des Tages passierte beim Match zwischen Reinhold und Lutz Vogt.
Lutz ein kleingewachsener Typ mit einem Wohlstandsbäuchlein pflegte beim Tennis allerdings die feine Klinge. Eine sichere Rückhand gepaart mit einer hochpräzisen, giftigen Vorhand waren die Zutaten für ein schnelles 0:6 aus Radis Sicht. Dieser war schon kurz nach Spielbeginn einmal verärgert, denn der gegnerische Mannschaftsführer mischte sich ungefragt bei einer Entscheidung von außen ein, was Radi verständlicherweise in Rage versetzte. Trotzdem packte er, wie nicht anders zu erwarten, sein Kämpferherz aus und biß sich in den Fight. Gleichzeitig ließ Lutz konditionell etwas nach und machte zunehmend selbst Fehler. Beim 4:5 stand das Match auf des Messers Schneide, als sich Detlef Langhammer erneut berufen sah, eine Entscheidung des Lichtenauers von außen zu revidieren und zwei neue Bälle forderte. Lutz war nicht glücklich darüber, bezog aber auch nicht eindeutig Stellung und bei Reinhold war diese Aktion der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Zum Glück verhinderte der Zaun einen körperlichen Angriff auf Detlef aber in seiner Wut und Frustration marschierte Radi schnurstracks auf die andere Spielfeldseite und gratulierte Lutz zum Abbruchsieg. Seine Wut ist nachvollziehbar, denn er ist uns allen als untadeliger Sportsmann bekannt und die Unterstellung, er habe absichtlich betrogen traf ihn wie ein Stich mitten ins Herz.Es sei hier vermerkt, dass Detlef die menschliche Grösse hatte sich bei der Verabschiedung vor allen Anwesenden für sein Verhalten zu entschuldigen, aber passiert war passiert. Ich finde Eddi hat es als Zuschauer auf den Punkt gebracht. Hier erfolgte ein taktisches Foul zum für Reinhold ungünstigstenZeitpunkt mit der Folge eines Punktgewinns für Kleinschwarzenlohe, der sich zwar auch so angedeutet hatte, aber noch längst nicht Inn trockenen Tüchern war.
Tennis wurde aber auch noch gespielt.
Dieter, noch mit Trainingsrückstand verkaufte sich gegen Udo Tillmanns teuer, war aber letztlich chancenlos.
Ähnlich aber umgekehrt erging es Jörg Horn, dessen grösste Waffe, einen unangenehmen Rückhandstop Thomas schnell durchschaute, fast immer rechtzeitig antizipierte und beim 6:1/6:0 nichts anbrennen ließ.
Einen grossen Kampf lieferte dann Ali gegen eben jenen Detlef ab. Trotz seines bekannt hochroten Kopfes und der Notwendigkeit ihm frühzeitig ein wohltuendes Nass spendendes Handtuch zukommen lassen zu müssen steigerte er sich mit zunehmender Spielzeit. Vielleicht half ihm auch eine Regenpause etwas zu regenerieren, denn gerade in den spielentscheidenden Phasen zeigte er sein bestes Tennis. Tapfer ignorierte er auch das Zwicken in seinem frisch operierten Knie und holte so den enorm wichtigen 4. Punkt.
Der Gesamtsieg war dann schnell unter Dach und Fach, denn an der Seite von Thomas spielte sich Reinhold seinen ganzen Frust gegen Jörg und Detlef von der Seele. Das 6:1/6:1 war eine Lehrvorführung wie attraktiv auch Altherrendoppel noch sein können.
In diesem Sog harmonierten auch Leo und Fritz, die nun befreit aufspielen konnten. Leos Übersicht und Fritzens unglaubliches Laufpensum waren ausschlaggebend für ein 6:4/6:4 gegen Reinhard und den als Geheimwaffe eingesetzten Siegbert Fries.
Da spielte es keine Rolle, dass der angeschlagene Ali mit Schlurf nicht auch noch punkten konnten, aber ihr knappes 5:7/4:6 war aller Ehren wert. Sehenswert waren einige butterweich angesetzte Vorhandslicebälle von Schlurf. Fast hätte am Ende noch Frechheit gesiegt, denn beim Matchball für die Gäste kündigte Ali vollmundig ein As an. Sein Aufschlag landete im Netz, aber mit dem zweiten schlug er tatsächlich ein As und es wurde wieder spannend. Berauscht von seiner eigenen Aufschlagstärke ergriff Ali dann aber eine leichte Hybris und er beendete das Match mit zwei fulminanten Doppelfehlern um danach zum Zwecke der Kühlung des lädierten Knies zeitig zu seiner „ Fraa“ nach Hause zurückzukehren.
Der Sieg wurde eher ruhig gefeiert, denn Corona lässt noch keine ausgelassenen Feten zu. Wie aber Uta, Brigitte und Lilo uns Akteure den ganzen Tag aus der sonst gesperrten Hütte mit Essen versorgten war beispielhaft. Wer solche Frauen hat ist fein heraus. Danke an euch drei im Namen der gesamten Mannschaft.
Lange können wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, denn schon in einer Woche steht der schwere Gang nach Ochenbruck an.
Die Ergebnisse:
Einzel:
Altrock - Horn 6:1/6:0
Meier - Scharrer 7:5/6:1
Ahmadpur - Langhammer 6:3/6
Blach - Vogt 0:6/4.5 w.o. Blach
Mohr - Tillmanns 3:6/2:6
Fersterra - Boscher 6:2/6:2
Doppel:
Altrock/Blach - Horn/Langhammer 6:1/6:1
Meier/Fersterra - Fries/Scharrer 6:4/6:4
Ahmadpur/Förster - Boscher/Vogt 5:7/4:6