Herren 60 Heimspiel gegen Eltersdorf
Verfasst am 1 Jun 2019 von Thomas Altrock
Tennis Herren 60 Bezirksklasse 1 TSV Lichtenau : SC Eltersdorf 4:5
Die Lichtenauer Tennisherren 60 haben in ihrer Seuchensaison 2019 eine weitere bittere Heimniederlage einstecken müssen. Brutaler kann Tennissport nicht sein, denn erst das letzte Doppel des Tages stürzte die Hausherren ins Tal der Tränen.
Die Einzel verliefen ausgeglichen. Eddi blieb seiner Form des Vorwochenendes treu und schoß sich wieder einmal selbst aus dem Rennen. Gegen Rudi Feuchler, einen alten Haudegen mit sicherer Spielanlage produzieret Eddi serienweise unnötige Fehler. Es ist rätselhaft warum er die guten Trainingseindrücke unter der Woche im Ernstfall nicht auf den Platz bringt, doch drängt sich dem Berichterstatter der Verdacht auf, dass die anstrengende Tätigkeit als Großvater eine Woche lang bei einem Kleinkind, im übrigen ein goldiger Fratz, die Vaterrolle zu übernehmen, doch wohl körperlich und mental zu auslaugend war.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass Eddi sich zu sehr an Alexander Zwerev orientiert, dessen derzeitige Fehlerquote ja auch legendär ist. So brauchte Rudi nur besonnen den Ball im Spiel zu halten, den Rest erledigte der Lichtenauer Crack zuverlässig für ihn.
Wesentlich besser machte es Radi. Auf Position 4 düpierte er Hans-Jürgen Lang ein ums andere Mal mit seinem ekligen Rückhandstop, übertrieb diese Variante aber im Spielverlauf und Hans-Jürgen stellte sich immer besser darauf ein. Nach einem schnellen 6:1 geriet der Lichtenauer immer weiter ins Hintertreffen und sah beim 1:4 bereit in den Abgrund.Obendrein zupfte es im Bereich der proximalen linken Adduktoren, so dass Reinhold schnelle Antritte tunlichst vermeiden musste. Im Angesicht des drohenden Matchverlustes packte Radi einmal mehr sein Kämpferherz aus. Zäh rang er in jedem Ballwechsel um den Punkt, vermied leichtsinnige Fehler, hatte aber auch Glück bei einem Netzroller und profitierte von der Großzügigkeit des Eltersdorfers der einige unfreiwillige Gastgeschenke verteilte. Radis Sieg ließ Lichtenau hoffen, zumal dieses Wochenende auch einmal Leo das bessere Ende für sich hatte.
Dabei sah es zunächst gar nicht gut für ihn aus. Wieder bekam er es mit einem der vermaledeiten Linkshänder zu tun. Zusätzlich wies Egon Stolle eine beeindruckende Bauchmuskulatur auf, frei nach dem Motto: „warum sollte ich ein Sixpack nehmen wenn ich auch ein 30er Fässchen haben kann“. Entsprechend kompakt und standfest präsentierte er sich auf dem Platz und begann Leo mit schnellen Vorhänden über über jenen zu jagen. Immer wieder tat Leo ihm den Gefallen ihn genau auf dieser Vorhand anzuspielen und sein Wehklagen über die neuen BTV Bälle, die bei trockenem Wetter ja noch härter seien und noch höher sprängen als jedes Spielgerät mit dem er es jemals zu tun gehabt habe-und er spielt schon eine Ewigkeit Tennis- nahm von Minute zu Minute zu. Auch er schien bei Rückstand in Satz 2 und einem 5:7 in Satz 1 nicht mehr zu retten, aber Tenniswunder geschehen eben. Mit 6:4 erzwang Leo den Matchtiebreak und diesmal lächelte ihm Fortuna zu. Mit unbändigem Willen und mentaler Stabilität holte er sich denkbar knapp den Gesamterfolg.
Der kleine Vorsprung war schnell wieder weg. Schneller als es unserem Fritz auf 5 lieb gewesen sein dürfte. Ein schmerzliches 0:6, dem regelmäßigen Fernsehzuschauer in Roland Garros auch als ein „Bagel“ bekannt, ließ nicht nur Fritzens Siegchancen sondern auch den Inhalt seines Geldbeutels um exakt 2.50 Euro schwinden. Solchermaßen motiviert biß er sich im 2. Durchgang in seine Aufgabe und erzwang gegen Hans Drabek ein offenes Match. Was unserem Linkerdotschi aber halt fehlt ist der ultimative Winnerschlag. Immer wieder bringt er sich klug vorbereitet in aussichtsreiche Position um dann ohne die letzte Entschlossenheit auch den Punktgewinn zu suchen. So kam es wie es kommen musste. Hier etwas Pech, da fehlten ein paar Zentimeter oder das doofe Netz war im Weg. Und schon war das 5:7 perfekt.
Vielleicht hätte er das Match von Thomas verfolgen sollen, der an diesem Tag eben jenes zupackende Tennis präsentierte. 3 Spiele brauchte er um Peter Nickel zu analysieren und dann spulte er fast fehlerfrei sein Pensum runter. Überrissene Bälle auf die Rückhand, dann wieder ein Crossball auf die Vorhand und sogar einige Netzattacken. An diesem Tag gelang ihm fast alles. Peter vermutete zwar einen zu kurzen Platz, da seine Rückhand häufig knapp ins Aus schwebte, er wehrte sich nach Kräften und erzwang häufig ein „Einstand“. Den Punkt aber machte ab dem 2:1 mit einer Ausnahme immer der Lichtenauer Teamkapitän.
Das grössere Drama spielte sich auf Platz 1 ab. Hier trafen sich Zwei, die sich beim Zählen, bei der Bewertung der Bälle bezüglich in oder aus und auch wegen der Dauer der Pausen zwischen den Spielen oft nicht grün waren. Ihre lautstarken Diskussionen störten auch die Spieler auf den anderen Plätzen und erst als Eddi moderierend eingriff wurde es besser. Andreas Lodzinski war beileibe nicht unschlagbar, aber er steckte die Dispute etwas besser weg als Ali und holte sich Satz eins mit 6:4. Unsere Nummer eins versuchte anschließend durch Wechsel des Spielrhythmus, hohe Bälle und harte Aufschläge das Blatt noch zu wenden, aber die schwüle Hitze saugte ihm, der diese Bedingungen körperlich einfach schlecht verträgt, die Kraft aus den Knochen. Glücklicherweise ging der 2. Satz sehr anständig über die Bühne und nach dem Eltersdorfer Sieg stand es 3:3.
Wer würde wohl besser in den Doppeln performen ?
Für den erschöpften Ali sprang Holger ein und Schlurf rückte wie geplant für Eddi ins Team.
Fritz und Leo standen im 1er Doppel leider auf verlorenem Posten. Gegen Egon und Peter war kein Kraut gewachsen, allerdings war das 2:6/2:6 unerwartet deutlich.
Thomas und Radi kannten dagegen kein Pardon. Sie fegten die völlig überforderten Andreas und Rudi gnadenlos mit 6:0 und 6:1 vom Platz und hielten die Gesamtpartie weiter offen.
Schlurf und Holger, ehrlicherweise im gemeinsamen Auftritt nur wenig erprobt, hatten auch Mühe ins Spiel zu finden und lagen schnell 1:4 zurück. Sie waren aber nicht gewillt, sich kampflos zu ergeben und drehten das Match ganz langsam. Wer weiss was passiert wäre, wenn sie nach dem 6:5 den Deckel auf den Satz gemacht hätten aber gerade in dieser Phase wirkte Holger sonst so sichere Vorhand seltsam gehemmt und einige Male passte auch die Absprache nicht. Bis zum 3:3 hielten die beiden tapfer dagegen, versäumten aber dann trotz einer 40:0 Führung das 4:3 machen. Dann packte Horst Reger zum unpassendsten Zeitpunkt auch noch ein As aus und irgendwann war dann der Lichtenauer Widerstand gebrochen.
Bei einem von Brigitte toll gekochten und von ihr, Uta und Gerlinde perfekt serviertem Essen konnten wir unseren Frust aber einigermaßen bewältigen und wir trösteten uns mit dem Gedanken, dass Tennis nicht das Wichtigste im Leben sei.
Aber irgendwann wäre ein Sieg halt doch mal schön !
Die Ergebnisse:
Einzel:
Ahmadpur/Lodzinski 4:6/1:6
Meier/Stolle 5:7/6:4/10:8
Altrock/Nickel 6:2/6:1
Blach/Lang 6:1/6:4
Fersterra/Drabek 0:6/5:7
Heyder/Feuchler 2:6/3:6
Doppel:
Fersterra-Meier/Nickel-Stolle 2:6/2:6
Altrock/Blach-Feuchler/Lodzinski 6:0/6:1
Bischoff-Förster/Lang-Reger 5:7/3:6
Bericht des gegnerischen Mannschaftsführers: