Heimspiel gegen TC Marktheidenfeld

Verfasst am 24 Jun 2018 von Thomas Altrock

Tennis Bayernliga Damen 50 TSV Lichtenau : TC Marktheidenfeld 5:4

Jetzt auch Abstiegsgespenst endgültig vertrieben

Unerwartet viel Mühe hatten die Tennis Bayernligadamen 50 des TSV Lichtenau mit dem unbequemen Aufsteiger TC Marktheidenfeld.

Dabei begann der Sonntag gut für Lichtenau, denn Marie Luise Neubauer hatte im Einzel einen Sahnetag erwischt. Läuferisch stark und mit der nötigen Abgeklärtheit spielte sie gegen Christiane Krohn ihr Spiel, das heißt mit klarem Spielaufbau und kontrollierten geraden Schlägen beschäftigte sie ihre Gegnerin geschickt. Bot sich die Gelegenheit, rückte sie auch ans Netz auf und vollstreckte dort souverän. Ihr 1:0 hätte dem Team Sicherheit geben können.

Dies schien beim Match auf der Position 4 zwischen Heidi Czech und Hiltrud Schlessmann auch gut zu klappen, denn die Lichtenauerin startete bis auf wenige Flüchtigkeitsfehler druckvoll, antiziperte die Schläge der Gegnerin mit gutem Auge frühzeitig und erwischte diese oft im „Niemandsland“ des Platzes. Nach dem 1. Satz und einem 6:2 kam der Wendepunkt der Partie beim Stand von 4:3 und 40:0 für Czech. Statt auf 5:3 zu stellen gab sie das Spiel zum 4:4 ab, verlor den Satz und anschließend gegen die immer stabiler werdende Marktheidenfelderin auch den Matchtiebreak mit 6:10.

Besser machte es ihre Mannschaftskameradin Uta Altrock, die sich mit Dr. Claudia Gentes-Beck lange Ballwechsel in Form von Grundlinienduellen lieferte. Beide Akteurinnen spielten fehlerarm, die höhere Spielintelligenz hatte allerdings Altrock. Mit ihrem giftigen Rückhandslice in die Ecken des Spielfeldes erarbeitete sie sich zahlreiche Punkte und da es ihr gelang die nicht ungefährliche Backhand ihrer Kontrahentin zu umgehen, indem sie viel auf deren Vorhand spielte, fuhr sie einen ungefährdeten 6:2/6:2 Erfolg ein.

Die Zuverlässigkeit in Person, Gerlinde Bischoff, trumpfte wie in den Vorwochen gross auf. Anette Mohr aus Marktheidenfeld hämmerte zwar ihren Aufschlag und die Grundlinienschläge mit brachialer Gewalt übers Netz, ließ dabei aber oft das Distanzgefühl zum Spielgerät vermissen und verschlug so viele Bälle. Bischoff dagegen war eiskalt bis in die Haarspitzen, blieb von der Urgewalt ihrer Gegnerin völlig unbeeindruckt und verströmte eine schon fast unheimliche Ruhe am Ball. Für ihren konzentrierten Vortrag belohnte sie sich mit einem 6:1/6:4.

Brigitte Mohr fand gegen Andrea Redelbach sehr schwer ins Spiel. Die unterfränkische Linkshänderin wickelte ihre Rückhand so ein, dass der Ball quasi wie tot liegenblieb und Mohr keine Chance hatte ihn zu erreichen. Allerdings agierte Mohr auch zu vorsichtig und nutzte die vorhandenen Angriffschancen nicht mit letzter Konsequenz. Zwar blieb sie in Satz 2 besser im Spiel, aber da sie auch Probleme hatte ihre Aufschlagsspiele durchzubringen ging auch der 2. Durchgang an die insgesamt variantenreichere Gegenspielerin.

Grosses Tennis bot das Spitzeneinzel zwischen Kerstin Sticha und Anette Assmann. Die beiden Damen boten den Zuschauern hochklassiges Bayernligaformat und Sticha war von zwei sehr guten Spielerinnen zunächst die bessere. Mit riesigem Selbstvertrauen schlug sie Vor- und Rückhand ohne die Spur einer Unsicherheit, doch mit zunehmender Spieldauer neigte sich die Waage immer mehr in Richtung der Gästespielerin. Jetzt war sie es, die mit einer enorm druckvollen Vorhand Sticha förmlich in der Rückhandecke festnagelte und so war es nicht verwunderlich, dass der Supertiebreak entscheiden musste. Hier hatte Sticha Pech, denn beim 6:8 tropfte ein Netzroller zum 6:9 in ihr Feld und mit einem mutigen Netzangriff beendete Assmann die tolle Partie.

Durch die Ereignisse beim Verlust von 3 Doppeln gegen Flügelrad Nürnberg vor zwei Wochen gewarnt, verwandten die Lichtenauerinnen grosses Augenmerk auf die Doppelaufstellungen. Schließlich waren beim Stand von 3:3 zwei Siege nötig.

Altrock/Mohr legten schnell vor. Krohn war ganz einfach zu harmlos und die Topspielerin Assmann blieb erstaunlich passiv und setzte kaum Akzente. Die Lichtenauerinnen dagegen harmonierten prächtig und siegten auch in dieser Höhe verdient mit 6:2/6:1.

Da wollten Czech/Bischoff in nichts nachstehen. Bis Mitte des 1. Satzes taten sie sich gegen Gentes-Beck und Mohr sehr schwer, spielten dann aber immer befreiter auf. Das Laufpensum von Bischoff gepaart mit energischen Vorhandpeitschen war phänomenal und dank ihrer hervorragenden Vorarbeit konnte Czech in schöner Regelmäßigkeit am Netz punkten.

Durch diesen 5. Matchpunkt war die Niederlage von Doppel 2 Sticha/Neubauer zu verschmerzen. Sticha rackerte sich ab um fast das ganze Feld abzudecken und Neubauer zu entlasten, blieb dabei aber fehlerhaft und Neubauer fehlte oft das Glück beim finalen Abschluss. Zwar hielten sie das Match lange offen, doch am Ende hieß 6:4/6:3 für Marktheidenfeld.

Ohne Pause geht es nun kommenden Samstag nach Hilpoltstein, wo hoffentlich gegen Abend wieder ein Lichtenauer Erfolg zu Buche steht.

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