Auswärtsspiel gegen Wendelstein

Verfasst am 8 Jul 2018 von Thomas Altrock

Tennis Damen 50 Bayernliga     Vizemeisterschaft errungen !!!   TSV Wendelstein : TSV Lichtenau 6:3

 

Unter Aufbietung der letzten Kraftreserven schafften es die Damen 50 der Tennisabteilung des TSV Lichtenau tatsächlich am Ende einer kräftezehrenden Saison, die durch die dünne Personaldecke allen Akteurinnen das Letzte abverlangt hatte, den 2. Platz in einem starken Teilnehmerfeld ins Ziel zu retten. Dabei legten sie eine Punktlandung hin, denn sie gewannen exakt die drei Matches, die notwendig waren um den direkten Kontrahenten, den TSV Wendelstein, auf Distanz zu halten.

Wie schon in der Vorwoche konnte die an einer langwierigen Verletzung laborierende Irmi Weinmann nicht eingesetzt werden, was Wendelstein kampflos in Führung brachte.

Diesen Ausfall konnten Bischoff und Mohr aber zunächst überzeugend kompensieren.

Bischoff, seit Wochen in Topform, begann strotzend vor Selbstvertrauen mit zu viel Elan. Als ob es kein Morgen gäbe attackierte sie bei jedem Ballwechsel mit vollem Risiko, war viel zu ungeduldig und ehe sie sich versah, war Satz eins verloren. Es spricht für ihre Nehmerqualitäten, wie sie daraufhin ihr Spiel umstellte. Fortan bewegte sie Ute Wolf mit cleverer Raumaufteilung so intensiv, dass diese oft einen Schritt zu spät kam und im Matchtiebreak war Bischoff endgültig obenauf. Endstand 10:4.

Ganz souverän war dagegen der Auftritt von Brigitte Mohr. Sie legte von Beginn an ein atemberaubendes Tempo vor und Gabi Langensiepen stand ihrem Schlaggewitter mehr oder weniger hilflos gegenüber. Nach dem 0:5 gelang es der Wendelsteinerin zwar ihr gesamtes Schlagrepetoire abzurufen, aber was sie auch versuchte, Mohr hatte die bessere Antwort und brachte Lichtenau in Führung.

Was dann kam, war ein mehrstündiges Zittern um den nötigen letzten Punkt.

Altrock lieferte sich mit der hoch aufgeschossenen Doris Meinhardt einen zähen Abnutzungskampf. Zwei mal ging sie in den Sätzen mit 5:4 in Front, aber Meinhardt stellte sich gut auf ihre Stopps ein, erlief diese und punktete ihrerseits mit Netzangriffen. Da sie auch über eine giftige Rückhand verfügte und das Glück bei einigen Linientreffern auf ihrer Seite war, drehte sie beide Sätze zum 7:5/7:5.

Ihrer Teamkameradin Kerstin Sticha auf Position eins ging es auch nicht besser. Vorbereitet durch einen sehr guten Aufschlag brachte Silke Niemeyer sie mit enorm druckvollem und schnellem Spiel immer wieder in die Defensive, so dass Sticha ihr gewohnt sicheres Grundlinienspiel nicht aufziehen konnte und viele erzwungene Fehler machte. Es spricht für ihren Kampfgeist, wie sie sich auf einen offenen Schlagabtausch einließ. Mit enormer Willenskraft egalisierte sie den Satzvorsprung von Niemeier, hatte dann aber im Matchtiebreak mit 8:10 das Nachsehen.

Dann schien sich alles zum Guten zu wenden. Czech, die in den letzten Wochen um ihre Form gerungen hatte, zeigte sich blendend aufgelegt und in allen Belangen stark verbessert. Bettina Wich-Knoten fand kein Mittel gegen ihre saubere Topspinvorhand und die immer wieder eingestreuten Stopps. Als beim 6:3/4:1 der ersehnte fehlende Punkt in unmittelbarer Reichweite lag, fehlte Czech die Kraft, ihr tolles Niveau zu halten. Auch sie musste in den Verlängerungssatz und war beim 3:10 unter Wert geschlagen.

Wendelstein war sich vor den Doppeln bewusst, dass nur ein Dreifacherfolg Lichtenau von Platz 2 der Tabelle verdrängen würde und setzte deshalb sogar die leicht erkrankte Claudia Brünnler ein, ein Schachzug, der um ein Haar aufgegangen wäre.

Sticha/Neubauer hielten im Spitzendoppel zwar zeitweise mit, mussten sich dann aber doch recht deutlich der Angriffspower von Niemeier/Wich-Knoten mit 2:6 und 3:6 geschlagen geben.

Auch Altrock/Bischoff standen auf verlorenem Posten, denn besagte Claudia Brünnler öffnete mit ihren konsequenten Crossbällen das Feld und ermöglichte so ihrer Partnerin Meinhard immer wieder erfolgreich am Netz abzuschliessen.

Um die Dramaturgie auf die Spitze zu treiben, mussten auch Czech/Mohr gegen Rhein/Langensiepen in den Matchtiebreak. Diesen erzwangen sie nach völlig verschlafenem ersten Satz und einem 1:6 mit 6:4 in Durchgang zwei. Auch im Tiebreak gerieten sie schnell 0:3 ins Hintertreffen, belohnten sich dann aber selbst mit sechs aktiv erspielten Punkten in Folge und schaukelten unter den Anfeuerungsrufen ihrer mitfiebernden Mannschaftskameradinnen das Match und damit die Vizemeisterschaft nach Hause.

Mit diesem tollen Ergebnis feierten die Lichtenauerinnen nicht nur den grössten Erfolg der Vereinsgeschichte, sondern machten auch den Namen der Marktgemeinde in weiten Teilen Nordbayerns bekannt.

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