Auswärtsspiel in Grafenrheinfeld
Verfasst am 13 Jun 2021 von Thomas Altrock
Tennis Bayernliga Damen 50 TSV Grafenrheinfeld : TSV Lichtenau 9:0
Auf verlorenem Posten standen die Spielerinnen aus Lichtenau bei ihrem ersten Pflichtspiel seit zwei Jahren gegen die Neueinsteigerinnen aus dem Bereich der Damen 40 Bayernliga aus Grafenrheinfeld, die durch die Bank fast zehn Jahre jünger und somit entsprechend dynamischer und spritziger auftraten.
Und so strahlten die Gastgeberinnen am Ende des Tages mit dem in Grafenrheinfeld befindlichen Atomkraftwerk um die Wette während das Team aus Lichtenau die Hoffnungen nun auf das Heimspiel gegen TC Bamberg in einer Woche setzt.
Uta Altrock traf auf Silke Nienes-Safioti, die eine unheimliche Sicherheit bei allen Schlagvarianten, von denen sie reichlich auf Lager hatte, an den Tag legte. Diese Überlegenheit musste Altrock neidlos anerkennen und war froh, wenigstens zwei eigene Spiele verbucht zu haben.
Heidi Czech an Position 4 brauchte einen ganzen Satz um ihre eigene Fehlerquote zu minimieren und sich auf die Vor- und Rückhand Topspinschläge von Monika Metzger einzustellen. So erzwang sie im zweiten Durchgang längere Ballwechsel und es gingen einige Spiele über Einstand, da Metzger aber egal von wo sie schlagen musste quasi immer in ihrer Komfortzone stand war auch hier nur der ein oder andere Achtungserfolg möglich.
Die meisten Spiele auf der Habenseite für Lichtenau verbuchte auf Rang 6 Marie-Luise Neubauer gegen Karin Schneider obwohl sie nach überstandener Knieverletzung noch nicht wieder auf ihrem gewohnten Toplevel agieren konnte. In einigen Situationen merkte man ihr an, dass sie noch nicht wieder volles Vertrauen in ihr Knie hatte und deshalb ihr eigentliches Plus, ihre Laufbereitschaft nicht auf den Platz bringen konnte. Trotzdem sah sie beim 4:6/3/6 von allen Gästespielerinnen am Besten aus.
Der Nummer 1, Kerstin Sticha merkte man die Unsicherheit an, nicht zu wissen, wo sie nach der langen Spielpause stand. Auch legte sie anfangs eine ungewohnte Nervosität an den Tag. Kerstin Reinhart auf der Gegenseite mixte geschickt weiche Bälle mit immer wieder unerwarteten Angriffsschlägen, machte selbst kaum Fehler und war trotz aller Bemühungen Stichas nur sehr selten in Verlegenheit zu bringen. Auch bei Spielen über Einstand hatte sie immer das bessere Ende für sich und dokumentierte mit 6:1/6:0 eindrücklich einen Klassenunterschied.
Charly Weißenberger, die Kontrahentin von Brigitte Mohr im Spiel auf Position drei bewegte sich sehr gut, antizipierte hervorragend und stand so immer gut zum Ball. Eine schnelle Vorhand und raffinierte Stopps waren ihre Hauptwaffen und obwohl auch hier einige Spiele eng waren, musste Mohr das Schicksal ihrer Mannschaftskameradin Stich mit dem gleichen Ergebnis teilen.
Gerlinde Bischoff, Nummer 5, wähnte sich in der Sage von Hase und Igel, den wo immer sie den Ball platzierte, Andrea Müller war schon da. Da sie auch noch über eine ekelhaft unterschnittene Vorhand verfügte, die sich für Bischoff als nahezu unretournierbar herausstellte, und die Lichtenauerin selbst kaum eigenen Druck aufbauen konnte, war hier beim 1:6/2:6 nichts zu holen.
Auch in den Doppeln hingen die Trauben zu hoch.
Czech/Sticha gaben alles gegen das Topdoppel aus Grafenrheinfeld. Da die beiden Heimspielerinnen aber ein perfektes Netzspiel präsentierten, war beim 0:6/1:6 nicht mehr als ein Ehrenspiel drin.
Altrock/Mohr hielten Satz eins lange offen, als sich die Gastgeberinnen aber umstellten und viel durch die Schnittstelle in der Mitte spielten, war ihr Widerstand gebrochen und dem verheißungsvollen 5:7 folgte ein bitteres 0:6.
Ähnlich erging es Bischoff/Neubauer im Dreierdoppel. Auch sie schnupperten in Satz eins oft am Spielgewinn ohne allerdings mehr als drei Spiele durchzubringen und so war das 1:6 in Satz zwei wohl auch etwas dem Frust über den Gesamtverlauf des Wettkampftages geschuldet.