Heimspiel gegen TC Großhabersdorf

Verfasst am 26 Jun 2022 von Thomas Altrock

Tennis Herren 60 Nordliga 2 TSV Lichtenau : TC Großhabersdorf 4:2

Das letzte Häuflein angeschlagener Aufrechter stellte sich am 23.06.2022 auf der Tennisanlage des TSV der Herausforderung TC Großhabersdorf mit dem festen Willen, trotz des personellen Aderlasses die Punkte in Lichtenau zu behalten.
Auf schwerem Geläuf, die Bälle sprangen wegen des heftigen Regens am Vortag oftmals völlig unberechenbar, und dämpfigem Frühsommerwetter eröffneten Eddi und Thomas für den TSV.
Thomas kreuzte mit Gerhard Roth, der wie alle 4 Gästespieler ausgesprochen sympathisch und vor allem fair war, die Klingen. Da er unter dem weiland von unserem Extrainer Ben diagnostizierten Krankheitsbild „Achillis“ litt, versuchte er die Ballwechsel mit schnellen Bällen in die Platzecken kurz zu halten. So gab er dem „Großhabersdorfer Fritz“, denn Gerhard war bei seinen Mannschaftskameraden als Dauerläufer mit extrem langen Spielzeiten verschrien, gar nicht erst die Chance ihn in lange Ballwechsel zu verstricken. Diese Konzept zog er stringent 2 Sätze durch und wurde mit einem schnellen Zweisatzsieg belohnt.
Eddi, der vor einem geplanten medizinischen Eingriff sich unbedingt mit einem Sieg verabschieden wollte, hatte Helmut Rachinger zu bespielen. Wie so häufig startete er nervös und brachte seine aus dem Training gewohnte souveräne Performance nicht auf den Platz. Mit der Tendenz zu überpowern blieb er fehleranfällig und verlor den ersten Durchgang. Danach ein völlig anderes Bild. Es kehrte Ruhe in sein Spiel ein, er nutzte Chancen zu punkten konsequent und überlegt und brachte Helmut zunehmend in die Defensive. Letzterer stürzte auch noch beim Rückwärtslaufen und zog sich eine schmerzhafte Distorsion des linken Handgelenkes zu. Wir wünschen ihm auf diesem Weg gute Besserung. Mit einem klaren 6:0 schwang sich Eddi zum Helden auf und versetzte die zahlreichen (grins) Zuschauer in Euphorie.Leider hielt diese nicht lange an, den im Matchtiebreak verfiel der Lichtenauer wieder in sein altes Muster zu schnell die Entscheidung zu suchen, machte ein paar überflüssige Fehler und schon stand es 1:1.
Derweil hatte sich Leo, die Nummer 1, schnell den ersten Satz ohne grosse Probleme gegen Wolfgang Stange gesichert. Wolfgang schlug ordentlich auf und hatte eine äußerst unorthodoxe Ausholbewegung bei der Vorhand. Wenn diese aber einschlug, sprang der Ball schnell zur Seite weg und dies sowie eine Konzentrationslücke bei Leo brachte Wolfgang zurück ins Match. Selbst Leos probates Mittel, den Schläger zu wechseln, was im Übrigen vom fachkundigen Zuschauer Ralf Eberhardt schon im Spiel davor prognostiziert worden war, brachte keine Wende. Erst aufmunternde Worte von Uta erweckten Leos Kampfgeist zum Leben. Plötzlich stand wieder der selbstbewußte Siegertyp, den Leo ja in Perfektion verkörpert, auf dem Court und trotz eines schmerzhaften Patellaspitzensyndroms, ausgelöst durch exzessives Radeln im Urlaub, machte Leo ratz-fatz aus einem 3:5 ein 7:5.
Um etwa 15.45 Uhr hatte parallel dazu unser Dauerspieler Friederich sein Match begonnen. Mannschaftskapitän Alexander Ruopp war sein Kontrahent, an dem er sich zunächst die Zähne ausbiß. Es waren schon 60 Minuten ins Land gegangen, ehe die inzwischen spielfreien Kollegen sich im Bereich von Platz drei einfanden, um die hochspannende Partie zu verfolgen. Es stand 5:6 aus Sicht von Fritz. Dann versank nicht nur die Sonne am Horizont, dem Verfasser dieser Zeilen möge diese nicht ganz zutreffende Metapher verziehen sein, sondern auch Fritz im Tennistunnel. Seine Augen waren nur noch auf den Ball fokussiert, sein Gehör nahm kaum noch das Gezwitscher der die Sonne bejubelnden Vögelchen wahr und immer wieder zuckte seine rechte Faust nach gelungenen Schlägen im Sinne des sich selber pushens kurz nach oben. Im Stile eines Weltklassemannes erzwang er den Tiebreak, gestaltete diesen souverän und machte anschließend sein Meisterstück in Form einer halben Brille.
Mit dieser 3:1 Führung im Rücken vertrauten die Lichtenauer auf die Sieger Fritz und Leo im Einserdoppel sowie Eddi und Thomas im Zweier.
Erstere bestätigten das in sie gesetzte Vertrauen und machten mit Wolfgang und Helmut kurzen Prozess. Insgesamt gestatteten sie den Gästen nur drei mickrige Spiele und sicherten Lichtenau schnell den Gesamtsieg.
So konnten Thomas und Eddi ihr Match unbeschwert genießen und es sich leisten zugunsten schöner Ballwechsel auf die Effizienz zu verzichten. Wer mag es ihnen verdenken, dass sie bei weiter herrlichstem Wetter nicht den schnellen Erfolg suchten, sondern das Erlebnis auf dem Platz mit den Großhabersdorfer Freunden solange wie möglich auskosten zu wollen. Leider schwelgten sie etwas zu ausdauernd im Genuss und gaben den 1. Satz unnötig im Tiebreak ab. Danach zeigten sie den Gästen, was eine Harke ist und trumpften im 2. Durchgang gross auf. Aber die unerbittlichen Gesetze des Matchtiebreakes behielten auch an diesem Samstag ihre Gültigkeit. Der Sieger von Satz 2 fällt anschließend in ein wenn auch kurzes Konzentrationsloch und das genügt, alle Felle davonschwimmen zu lassen. So musste der arme Eddi ein deja-vu Erlebnis hinnehmen, das ihn nochmals an sein Einzel erinnerte, denn Alexander und Gerhard drehten noch einmal auf und verdienten sich zu Recht den 2. Großhabersdorfer Punkt.
Das köstliche Fleischgericht, zubereitet von Fritz, dem Wolfgang, ein Großmeister auf dem Gebiet der Köcheausbildung, das Zeug zum Sternekoch attestierte gepaart mit einem seinesgleichen suchenden Kartoffelsalat, kreiert von Edith und dieser wiederum begleitet von frischen Blattsalaten, saftigen Tomaten und leckeren Gurken aus dem Garten, liebevoll angerichtet von Eddi, waren der Lohn für eine Teamleistung, von der die Fachwelt noch in einigen Jahren bewundernd sprechen wird.

Die Ergebnisse:

Einzel:

Meier-Stange 6:1/7:5
Altrock-Roth 6:1/6:1
Fersterra-Ruopp 7:6/6:0
Heyder-Rachinger 4:6/6:0/5:10

Doppel:

Fersterra/Meier-Rachinger/Stange 6:3/6:0
Altrock/Heyder-Roth/Ruopp 6:7/6:2/4:10