Auswärtsspiel in Neuendettelsau
Verfasst am 3 Jul 2022 von Thomas Altrock
Tennis Herren 60 Nordliga 2 TSC Neuendettelsau:TSV Lichtenau 2:4
Trotz angespannter Personaldecke setzten die Tennisherren 60 des TSV Lichtenau auch bei den Freunden in Neuendettelsau ihre Siegesserie fort. Erneut mussten die Lichtenauer aus gesundheitlichen Gründen auf die Nummer 1, Leo Meier, die Nummer 3, Ali Ahmadpur und die Nummer 8 Edgar Heyder verzichten. Dafür kam im Doppel ein hoffnungsvoller junger Nachwuchsspieler aus dem Weiler Ballmannshof zum Einsatz, der seinen Weg machen wird, denn er passt nicht nur menschlich in den verschworenen Haufen sondern setzte mit dem Schlag zum Matchgewinn des Zweierdoppels, gleichbedeutend mit dem Gesamtsieg, gleich ein Ausrufezeichen.
Da die Dettelsauer Kameraden vorschlugen gleich alle drei Plätze zu nutzen schickten die Lichtenauer zusätzlich zu Radi und Dieter gleich noch Marathonmann Fritz ins Rennen, was sich als geschickter Schachzug erwies, da man sonst eine Übernachtungsgelegenheit im grössten Dorf Bayerns hätte buchen müssen. Dazu aber später mehr.
Erfreulich das Einzelcomback des, man verzeihe mir den Ausdruck, von der Schwiegermama als „evangelischen Zipfel“ bezeichneten Radi Blach, der seine Aufgabe gegen Gerhard Hummel überzeugend erledigte. Da Gerhards Laufintensität überschaubar war, woran reichlicher Nikotinkonsum nicht ganz unschuldig war, genügte Reinhold ein solider Auftritt mit kluger Ballverteilung und dem ein oder anderen Stopp, die zu erlaufen Gerhard gar nicht erst versuchte. Schnell stand ein 0:6/1:6 auf der Anzeigetafel.
Heftiger umkämpft war Horst Schindlers 6:2/6:2 gegen unseren Dieter. Beide glänzten mit Anfangsnervosität, was sich auch in einem frühen Spielgewinn Dieters durch drei Doppelfehler von Horst ausdrückte, fanden dann aber langsam besser ins Spiel und es entwickelten sich ansehnliche Ballwechsel. Leider hatte dabei Horst den längeren Atem, die etwas ausgefeiltere Technik und das nötige Glück. Trotz tapferer Gegenwehr unseres 1. Vorstands, der selbst mit seinem Auftritt zufrieden war und dem der Spass am Spiel in jeder Phase anzumerken war, musste er Horst neidlos zum Sieg gratulieren.
Derweil beharkten sich Manfred Haas und unser Fritz auf dem mittleren Platz ohne einem Ende auch nur ansatzweise näher zukommen, weshalb schnell noch Thomas und Fritz Neumeister den Centercourt betraten um ihr Match zu absolvieren. Thomas ließ nichts anbrennen und zeigte wie Radi trotz vermeidbarer Flüchtigkeitsfehler eine solide Partie. Fritzens zu kurze Bälle machte er sicher weg und dieser war zufrieden in jedem Satz 1 Spiel gewonnen zu haben.
Der Blick beider Akteuere schweifte nach Spielende auf Platz Nummer 2 und sie mussten realisieren, dass dort gerade Satz zwei begonnen hatte. Manfred, wie Fritz ein Bringer vor dem Herrn, erlief jeden Ball, nahm mit einer Art „Schiebetechnik“ jedes Tempo aus dem Spiel und hatte ein annähernd chirurgisches Auge um zu erkennen, wohin er den Ball platzieren müsse um Fritz weh zu tun. Diese Fähigkeit bescherte ihm ein 6:3. Das ließ Fritz nicht auf sich sitzen. Vor den Augen seiner Edith und seines Bruders Robert warf er den Turbo an, fand endlich seinen Rhythmus und schien beim 4:1 klar auf der Siegerstrasse. Doch urplötzlich kippte das Match. Manfreds Beharrlichkeit in allen Ehren, aber eine, vom großzügigen Mannschaftsführer nicht mit einer Strafzahlung belegte Verfehlung von Fritz war die wahre Erklärung für seinen nun folgenden Einbruch. Kulturbeflissen wie er nun einmal ist, hatte er sich am Vortag ab 14.30 bei Regen in die Warteschlange vor Kloster Banz eingereiht um in den Genuss des Auftritts zahlreicher Musiklegenden zu kommen. Danach lag er von circa 16.00 bis sage und schreibe 01.30 Uhr des Folgetags zunächst schwitzend, dann fröstelnd bis frierend auf einer leicht abschüssigen Wiese und die klamme Feuchtigkeit fraß sich unerbittlich in seine Knochen. Erstaunlicherweise konnte er sich nach dem Langzeitevent aus eigener Kraft erheben, schleppte sich zum Parkplatz und pilotierte in tiefster Nacht hochkonzentriert sich und Edith nach Hause. Nach akribischer Aufarbeitung der Abläufe konnte das daraus folgende Schlafdefizit als ursächlich für seinen nach gerade mal 150 Minuten lockeren Spiels auftretenden Kraftverlust und die Niederlage mit 6:4 ausgemacht werden.
Doch Fritz wäre nicht Fritz, wenn er nicht gleich auf Wiedergutmachung bedacht gewesen wäre. Vehement forderte er eine sofortige Aufnahme der Doppelspiele, da er „ gerade warm“ sei.
Seinem Wunsch entsprechend begaben sich Thomas und Radi auf Platz eins um sich mit Gerhard und Manfred zu messen. Nach 7 Spielen in Folge für Lichtenau verkündete Gerhard urplötzlich das Ende unter Hinweis auf einen sonst möglichen Kollaps auf dem in der prallen Nachmittagssonne liegenden Platz. Da Gesundheit über allem steht (siehe Einleitung oben) wurde seinem Wunsch entsprochen und eine Kühlung mit Hefeweizen eingeleitet.
Fritz musste derweil warten bis sein Partner, die besagte Nachwuchshoffnung Erwin Czech, die benötigte Betriebstemperatur erreicht hatte. Dies dauerte quälend lange und die Mannschaftskameraden sahen schon das drohende Szenario eines Remis am Horizont aufziehen ehe Erwin seine übliche Sicherheit fand. An der Seite seine Partners, der einem Duracell-Hasen alle Ehre gemacht hätte und dessen mit Hilfe unzähliger winziger Schritte erzielte optimale Distanz zum Ball selbst den zuschauenden Star der 1. Männermannschaft Ralf Eberhardt zum Staunen brachte, holte er sich Satz eins mit 7:5. Der 2. Durchgang war dann nur noch Formsache. Mit der Harmonie siamesischer Zwillinge agierten die beiden Lichtenauer, was so weit ging, das sie kurz vor Ende einen Ball mit ihren beiden Schlägern gleichzeitig spielen wollten. Als Erwin dann den Schlusspunkt setzte waren die Gäste zufrieden, doch noch gewonnen zu haben und die Tennisfreunde aus Neuendettelsau, die auch einen personellen Aderlass zu verkraften hatten, waren stolz sich teuer verkauft zu haben.
Zum Abschluss gab es einen Kirchweihschweinebraten von der Gaststätte Keim, für den der es nötig hatte ein Schnäpschen und warme Worte von Thomas zum Abschied, der vor allem auch die Rolle von Bruder Wolfgang, der sich den ganzen Nachmittag hingebungsvoll um das Wohl aller Akteure gekümmert hatte, explizit hervorhob. Da ein Alleingang der TG Altmühlgrund an der Tabellenspitze klar ist, besteht die berechtigte Hoffnung auf ein Wiedersehen mit den Neuendettelsauern 2023 in Lichtenau.
Ergebnisse:
Einzel:
Neumeister-Altrock 1:6/1:6
Hummel-Blach 0:6/1:6
Haas-Fersterra 6:3/6:4
Schindler-Mohr 6:2/6:2
Doppel:
Haas/Hummel-Altrock Blach 0:6/0:1 w.o. Neuendettelsau
Neumeister/Schindler-Czech/Fersterra 5:7/2:6