Vereinsmeiterschaft 2022
Verfasst am 1 Okt 2022 von Thomas Altrock
VM Finale TSV Lichtenau Tennis 2022
Marco Scheuerlein:Markus Bischoff 6:4/6:4
Bei schönstem Spätsommerwetter wurden zahlreiche Fans am Freitag den 30.09.2022 um 17.00 Uhr auf der Tennisanlage des TSV Lichtenau von einem Match der Spitzenklasse verzaubert.
Kein Wunder, denn mit Marco Scheuerlein und Markus Bischoff standen sich zwei Nachwuchstalente im Vereinsmeisterschaftsfinale gegenüber, deren sportliche Entwicklung der beiden letzten Jahre Vergleiche mit dem jungen Boris Becker beziehungsweise dem Shootingstar der Szene, Carlos Alcaraz, nahelegt.
Auf ihrem Weg ins Endspiel hatten beide hochkarätige Konkurrenz in umkämpften Matches aus dem Weg räumen müssen, wobei ihnen aber die echten Prüfsteine aus dem Seniorenlager wegen zeitgleicher Urlaube erspart geblieben waren.
Dies soll aber keines falls die sportliche Leistung der beiden Akteure schmälern, die im Finale alles boten, was den Tennissport so attraktiv macht.
Marco startete wie immer übernervös und brauchte einige Zeit, um zu seinem Spiel zu finden. So ging Markus, von einer langen vorherigen Flugreise unbeeindruckt, gleich in Führung. Danach entwickelte sich ein zäher Abnutzungskampf, bei dem kein Spieler entscheidende Vorteile verbuchen konnte. Beide Kontrahenten scheuten das letzte Risiko, hielten so die Filzkugel in mitunter sehr langen Rallyes im Spiel und warteten auf Patzer des Gegners. Mehrfach ging ein Raunen durchs Publikum, als spektakuläre Schläge gelangen, allerdings fiel eine blonde Zuschauerin mittleren Alters durch einseitige Marco bevorzugende Zwischenrufe auf, die eindeutig der üblicherweise in Lichtenau gepflegten Tennisetikette widersprachen. Nach entsprechender Aufklärung applaudierte sie pflichtschuldigst auch Markus bei einem guten Schlag, wies aber auf Sonderrolle als Mutter eines der Protagonisten hin.
Nach dem 4:4 erzwang Marco hochkonzentriert die 5:4 Führung und die Nerven von Markus hielten dem Druck nicht stand, als er mit einem Doppelfehler den 1. Satz abgeben musste.
Danach zeigte er eine Fülle ungewohnter Fehler und Marco schien beim 2:0 und eigenem Aufschlag einem sicheren Sieg zuzustreben. Doch jugendlicher Leichtsinn, vielleicht eine Spur Überheblichkeit mit Tendenz zur auf dem Tennisplatz kontraproduktiven „Großfressigkeit“, es sei nur an einen von Markus brillant gekonterten Aufschlag von unten erinnert, brachten eben jenen Markus wieder in Schlagdistanz. Ja es schien sogar, als wolle er Marco jetzt überrollen, denn innerhalb kurzer Zeit stand es statt dem möglichen 0:3 4:3 für ihn, wobei Fortuna in Form von vier Netzrollern auch kräftig unterstützte. Es spricht für die inzwischen erlangte spielerische Reife Marcos, dass er die Ruhe bewahrte. Vielleicht halfen ihm aber auch ein paar emotionale Eruptionen, als er zum Beispiel besagte Zuschauerin mit dem Ausruf: „Halt die Pappm!“ zur Raison rief oder er das unaussprechlicher W-… Wort im Bezug auf sich selbst verwendete um wieder in die Spur zu kommen. Jedenfalls war nach drei weiteren Spielgewinnen „der Drops gelutscht“ und Marco krönte sich selbst mit einem in der Gesamtschau verdienten Sieg getreu seinem Wahlspruch: „only the Sky is the limit“ sicher auch zur Freude seines Hauptsponsors, der Eberhardt GmbH aus Lichtenau, zum Vereinsmeister 2022.
Der faire Verlierer haderte zwar nach einer 80:20 % Siegquote in den vorausgegangenen Trainingsspielen etwas mit dem Spielausgang und auch die Tatsache, dass ihm sein direkter Konkurrent sein Racket bespannt hatte war etwas irritierend, zumal auch noch die notariell nicht überprüften im Match eingesetzten Bälle aus dessen Fundus stammten, letztlich war er aber Sportsmann genug um seinem Freund aus ehrlichem Herzen zu gratulieren.
Die Abteilung ließ sich nicht lumpen und aus der Hand von Thomas, der an dieser Stelle Dieter vertrat, erhielten beide Spieler eine Dose neue Bälle sowie dazu einen alten, von Sportwart Martin präparierten Spielball, dessen helles Klimpern auf den wertvollen Inhalt schließen ließ.
Bei von Uta zubereiteter Schnitzelpfanne und Glühwein !, gesponsert von Sonja feierten Sportler und Zuschauer fröhlich bis in den späten Abend und alle waren sich einig, dass diese VM das Highlight der Saison gewesen ist.
oben: Die Finalisten--beide noch siegessicher
unten: Nach dem Match-der Gesichtsausdruck verrät den Sieger
Die begeisterten Fans im Licht der Abendsonne