VM 2023 Erwachsene
Verfasst am 30 Jul 2023 von Thomas Altrock
Vereinsmeisterschaft 2023
Wer unter TSV Lichtenau den Turn- und Sportverein vermutet, ist bei der Tennisabteilung verkehrt. Hier steht die Abkürzung eher für Tennis-Sauferei und Vielweiberei. Die Erklärung folgt.
6 Mixedpaarungen und 12 Herren in einer Alterspannbreite von Ende 20 bis Mitte 70 hatten schon vor einigen Wochen begonnen, knallharte Vorrundenbegegnungen zu absolvieren.
Die Auslosung hatte, aufgrund bösartiger Unterstellungen einzelner Akteure es habe bei früheren Losverfahren Mauscheleien gegeben, öffentlich am Tennisplatz stattgefunden und Neumitglied Helmut Stützer war die „Glücksfee“. Es fragt sich für wen, denn im Herreneinzel stellte er mit sicherem Griff eine „Todesgruppe“ mit dem amtierenden Vereinsmeister Marco, dem Coach der 1. Mannschaft Christian und dem Mannschaftsführer der Herren 60 Thomas zusammen. Dazu 3 weitere erlesene Dreiergruppen sowie zwei mit je 4 Teams für den Mixedwettbewerb.
In diesem ging es recht chaotisch zu. In Gruppe 1 düpierten Erwin und Sonja gleich einmal ein Favoritenpaar (ganz nebenbei: die späteren Sieger !), indem sie Ralf und Sabine mit 6:4/6:3 das Fell über die Ohren zogen. Diese schlugen Ihrerseits Uta und Markus in einem Tiebreakkrimi und alle drei Paarungen ließen dem tapferen Sunny an der Seite von Brigitte keine Chance. In der 2, Gruppe verabschiedete sich Andi, an sich für die Halbfinale qualifiziert in den Urlaub, genau wie Lea, die allerdings mit Daniel auch nicht weitergekommen wäre. Dieses Chaos hatte die bereits erwähnte Vielweiberei zur Folge. Hannah, als Andis Partnerin befand sich plötzlich in der Verlosung als es darum ging Rano zu ersetzen, die sich mit Chrissie zusammengetan hatte. Ihr war das Spieltempo doch nicht ganz geheuer und an den Finaltagen war sie sowieso nicht verfügbar, als griff Christian beherzt zu und verpflichtete das Jungtalent Hannah. Die geplante Mittwochsbegegnung fiel leider wegen einer Erkrankung seiner 2. Partnerin aus und eine halbe Stunde vor Beginn der auf Freitag verlegten Partie gegen Uta und Markus erfuhr der bis in die Haarspitzen motivierte Christian von einem erneuten Ausfall seiner Spielpartnerin. Wie gut, dass es Handys gibt und Menschen, die spontan genug sind alles stehen und liegen zu lassen um zu helfen. Diese Person war die sportlich bereits ausgeschiedene Brigitte, für die sich plötzlich die Gelegenheit ergab, doch noch nach einem grossen Titel zu greifen und sie packte ihre Chance beim Schopf. Ihr Halbfinale gegen Uta und Markus wird genauso wie das von Ralf und Sabine gegen Heidi und Marco allen lange in Erinnerung bleiben. Permanenter in der Stärke variierender Regen machte die Bälle schwer und der nasse Boden ließ diese kaum springen. Trotzdem entwickelte sich auf beiden Plätzen ein Verlauf, wie man ihn nicht choreografieren könnte. Das Team, das Satz 1 gewann gab den 2. jeweils mit 5:7 ab und wie abgesprochen gab es in beiden Spielen einen Matchtiebreak, der absolut gleichzeitig und mit dem gleichen Ergebnis von 10:4 endete. Am Samstag standen sich somit Christian mit Brigitte und Ralf und Sabine gegenüber. In Satz 1 ging es verdammt eng zu, so dass der Tiebreak entscheiden musste. Beim Stand von 6:4 drosch Christian den Satzball anstatt übers ins Netz, was seinem Spielgerät schlecht bekam. In Fachkreisen unter dem Stichwort „racket abuse“ bekannt machte sein Schläger eine schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Netzpfosten (siehe Bild). Zu allem Überfluss blieb auch noch die erhoffte Wirkung aus, denn auch Satz 2 ging mit 4:6 flöten und Ralf, schon im Hallenmixed erfolgreich, bestätigte mit dem Titel auf Sand, dass mit seinem Charisma jede Frau beflügeln und zu ungeahnter Performance führen kann, denn es war Sabine, die im letzten Spiel mit zwei überragenden Schlägen die Entscheidung herbeiführte.
Im Einzel der Herren gab es in der Vorrunde wenig Überraschungen. Erwähnt seien hier der Im Matchtiebreak erzwungene Sieg von Newcomer Markus Kamm gegen den etablierten Herren 60 Spieler Dieter, der verdiente Einzug von Sunny ins Viertelfinale, der sich auch vor einer Gruppe mit Andi und Radi nicht gefürchtet hatte und dank deren Absenz am Finalwochenende er Gruppenerster wurde, sowie die schon erwähnte Todesgruppe, in der der Vereinsmeister 22 gegen Chrissie hauchdünn verlor und ebenso hauchdünn mit fiesen Stopps den fußlahmen Thomas eliminierte.
Christian hatte ein Freilos, während sich im Viertelfinale die drei anderen bei Regen schinden mussten. Fritz beschäftigte Ballack mehr als diesem lieb war, musste sich dann aber der läuferischen Überlegenheit beugen. Markus Kamm realisierte bei der Brille gegen Ralf, dass er doch noch ein paar Übungseinheiten braucht um um den Titel mitzuspielen und Marco trieb mit Robert seine Mätzchen, was dieser aber sportlich wegsteckte, denn er weiß, dass bei weiterem Trainingsfleiß seine Stunde noch schlagen wird.
Die beiden Halbfinale hätten unterschiedlicher nicht sein können. Hier der ausgeruhte Christian, der Ballack wie ein Jagdhund den Hasen von einem Eck des Spielfelds ins andere hetzte. Dazwischen eine Stop-Lob Kombination, ein unterdrücktes Grinsen und wieder hörte man die Verzweiflungsschreie von Markus. Was er an Metern abspulte kann die beste Smartwatch nicht erfassen und diese Laufstärke hatte ihn in der Punkterunde auch zu vielen überzeugenden Siegen getragen. Sein danach mehrmals geäußerter Wunsch nach etwas mehr Herausforderung wurde ihm von Christian gerne erfüllt. Resultat: 3:6/3:6.
Dagegen wurde den Zuschauer im Match zwischen Marco und Ralf Tennis zum Abgewöhnen präsentiert. Wer von Beiden mehr Schuld an der „Scheibelei“ trägt, sei dahingestellt aber Aufschläge von unten, unorthodoxes Vorhandgeschubse und sinnlose Netzattacken waren nicht dazu angetan die Zuschauer von den Sitzen zu reißen. Marco gab so etwas leichtfertig die Chance auf die Titelverteidigung aus der Hand und Ralf nahm statt des ihm gereichten kleinen Fingers gleich die ganze Hand und zog mit einem 6:3/6:3 ins Finale ein. Marcos Autogrammkarten sollen im Zehnerpack derzeit günstig zu haben sein.
In diesem lachte plötzlich die Sonne vom Himmel und das Match wurde professionell aufgezogen. Thomas verfolgte als unbestechlicher Stuhlreferee den initial mißlungenen Münzwurf des prominenten Werfers Marco und Christian wählte nach dem zweiten Versuch den Aufschlag. Obwohl es für beide Akteure das 3. Match des Tages war, zogen beide ihre Schläge voll durch und waren bestrebt gutklassiges Tennis zu bieten. Ralf war nicht vom Glück verfolgt. Immer wieder blieb sein 1. Aufschlag an der Netzkante hängen, die oft auch Endstation seiner Grundschläge war. Auch Christian war fehleranfällig, hielt aber die Konzentration hoch, während sich Ralfs Frust von Spiel zu Spiel steigerte und er irgendwann innerlich kapitulierte. So sicherte sich Chrissie im hohen Alter von 41 wieder einmal einen Meistertitel und da Ralf ja im Mixed siegreich war, geht wenigstens ein Titel in den Tennisbunker im Amselweg.
Das S im TSV Lichtenau interpretierten dann Spieler, Funktionäre und Zuschauer nicht im Sinne von Sport sonder von S…. Bei von Grillmeister Ballack perfekt gebratenem Fleisch, köstlichen Salaten und Kräuterbaquette kam auch der Genuss alkoholischer Getränke nicht zu kurz. „Mirabelle auf die Schnelle“ , Pilsbier in rauhen Mengen, Aperol und Sekt strömte durch die durstigen Kehlen und als Uta und Heidi ein zweites Mal den beliebten Aufstiegssong für unsere Herrenmannschaft intonierten, kulminierte die Stimmung zum Höhepunkt. Der Verfasser dieser Zeilen war klug genug um 23.00 Uhr die Veranstaltung zu verlassen, denn kurz davor hatte Tanja Kamm neben anderen alkoholischen Spezialitäten Whisky und Eis gebracht, was in ihm die Warnglocken schrillen ließ.
Die Tennisabteilung bedankt sich bei allen Aktiven und Passiven, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben ganz herzlich. Insbesondere auch bei den Spender:innen von Kucken, Salaten, Schnaps und und und, ohne die ein so schönes Vereinsleben einfach nicht möglich wäre.
Bianca-die beste Kuchenbäckerin in der Tennisabteilung
Die erfolgreichen Tennisspieler:innen
Sabine und Ralf triumphierten im Mixed
Dieses Malheur kostete den Mixedsieg
Vor dem Einzelfinale
Der endlich gelungene Münzwurf
So strahlen nur Sieger
Das amtliche Endergebnis