Heimspiel gegen Flachslanden

Verfasst am 9 Jul 2023 von Thomas Altrock

Tennis Herren Nordliga 4 TSV Lichtenau : TSV Flachslanden 6:3

Die Tennisherren aus Lichtenau erledigten am heutigen Sonntag ihre Pflichtaufgabe gegen den TSV Flachslanden souverän. Somit haben sie, da gleichzeitig der FC Sachsen zuhause gegen Heilsbronn patzte, die Voraussetzungen für einen. Showdown in 2 Wochen gegen die Tennisfreunde aus der Nachbargemeinde geschaffen. Zünglein an der Waage könnte noch der TSV Ansbach II sein, wozu aber ein hoher Sieg der Rezatstädter gegen Flachslanden die Voraussetzung wäre.

Frühzeitig mussten die Lichtenauer einen herben Rückschlag verdauen, denn der Vereinsmeister 2022 ,Marco Scheuerlein, musste seinem hochfrequenten Spielkalender der letzten Wochen Tribut zollen, indem ihn seine Schulter des gefürchteten rechten Schlagarms endgültig im Stich ließ. Solchermaßen zur Aufgabe gezwungen verlor zwar Lichtenau den ersten Punkt, Marco aber nicht die Hoffnung auf einen Sieg im Duell mit dem früheren Altmeister Thomas in 2 Tagen im Rahmen der Vereinsmeisterschaft, da ihm dieser, seinem ärztlichen Ethos verpflichtet, schnelle Besserung in Form einer Spritze versprach. Das Angebot von Ralf, der aufgrund der Ähnlichkeit zwischen menschlicher und schweinerner Anatomie sich dazu in der Lage fühlte, die Injektion vorzunehmen, lehnte Marco dankend ab.

Zum Glück war auf die Nummer 5, Manfred Eschenbacher Verlass, der mit hohen Topspinbällen und klugen Tempowechseln Hannes Döring vor unlösbare Probleme stellte. Oft zeigte sein Zeigefinger steil nach oben, für Insider ein sicheres Zeichen, dass er wieder einen Winner gelandet hatte und ehe es sich der Flachslandener versah, hatte er 1:6/3:6 verloren.

Noch weniger Probleme hatte Mannschaftskapitän Ballack bei seinem 6:1/6:1 gegen Nico Klein. Den schnellen Vorhandbällen von Markus, gepaart mit überfallartigen Netzangriffen, die er meist brillant abschloss, war sein Gegner hilflos ausgeliefert und Lichtenau führte 2:1.

Es wurde immer spannender. Rainer Imschloss hatte gegen den sonstigen Punktegaranten Ralf Eberhardt, der einfach mal einen schlechten Tag hatte, dank einer soliden Vorstellung schnell gewonnen. Dafür machte unser Spitzenspieler Andi Höfner mit Stephan Schroth kurzen Prozess. Stefan spielte beileibe nicht schlecht und beschleunigte mit Vor- und Rückhand enorm, aber Andi wandelte geschickt dessen Druck in den eigenen um, erlief die unmöglichsten Bälle und spielte diese auch noch traumwandlerisch sicher zurück. So gab er das Fehlerrisiko an seinen Kontrahenten zurück und dieser tat ihm den Gefallen, oft das Netz oder das Aus anzuvisieren. Ein Match, bei dem man als Zuschauer das Gefühl hatte, es stünde auf Messers Schneide endete so mit einem klaren 6:0/6:3 für Andi. Pech hatte dagegen Chrissie Unger, der wie schon in der Vorwoche ruhig und beherrscht zu Werke ging. Emmert Dominik schien beim 1:6 auf verlorenem Posten aber 3-4 Weizenbiere der Marke Gutmann, auch noch großzügig von den Lichtenauern gesponsert, wirkten bei weit über 30 Grad bei ihm paradox. Anstatt abzubauen, wie es bei jedem normalen Tennisspieler der Fall gewesen wäre, bekam er die zweite Luft, bestach mit enormem Laufpensum und zwang Chrissie so zu immer riskanteren Bällen, die leider oft ihr Ziel verfehlten. Im Matchtiebreak wogte der epische Kampf hin und her. Beim 8:8 tropfte ein Ball Dominiks exakt auf die Linie und nach Verlust dieses Bigpopoints verschlug Christian den folgenden Ball. Der Applaus des Publikums war beiden Protagonisten sicher, denn ihr Klassespiel hatte alle begeistert.

2 Doppel mussten her und aufgrund der Verletzung von Marco wurde einmal mehr Rentner Holger, schon in der Vorwoche mit einem Doppeleinsatz ( der ihn ganz nebenbei einen Kasten Wettelsheimer und drei Euro Strafe gekostet hatte) zum Hoffnungsträger. Nach langen Beratungen, bei denen sich auch Uta Altrock mit ihrer Bayernligaerfahrung als wertvolle Hilfe erwies, standen die Paarungen. Doppel drei mit den Cousins Markus und Holger Bischoff galt als feste Bank, Ralf und Manfred sollten im Zweierdoppel gewinnen und die Paarung Andi/Christian hatte laut Einschätzung eine theoretische Siegchance.

Es kam ganz anders. Das Einserdoppel zeigte es allen Zweiflern. Dominik und Stephan sahen sich einer Übermacht gegenüber, die wie eine Lawine über sie hinweg rollte. Ergebnis 6:3/6:1. Doppel 2 wollte sich dann auch nicht lumpen lassen und zog gegen Hannes und Nico mit 6:1/6:0 nach. Ausgerechnet das vermeintlich leichteste Doppel schwächelte dagegen. Beim 2:5 musste sich Thomas am Spielfeldrand aufbauen und es gelang ihm zum Glück mit seiner phantastischen Aura die beiden Verwandten in die Spur zu bringen. Resultat: 7:5. Solchermaßen mental gestärkt lief der 2. Satz zwar nicht ganz glatt, aber Holger als Bank am Netz und Ballack mit seinen gekonnten Crossbällen ließen nichts mehr anbrennen und holten mit 6:3 im 2. Durchgang auch noch den Punkt zum 6:3.

Eine bescheidene kleine Feier, bei der auch die Gäste eifrig mit Bier vernichteten, rundete den Tennistag perfekt ab. Ein Erfolgserlebnis hatte auch Gerlinde Bischoff, die nach zahlreichen frustranen Versuchen das Öffnen einer Bierflasche mittels eines Feuerzeuges erlernte, mit der Folge, dass das von Thomas um 17 Uhr bis zum Bersten gefüllte Pilsfach des Automaten 2 Stunden später schon wieder leer war. Den Spielern sei Dank, dass sie Gerlinde diese neue Fähigkeit ermöglichten, da sie klaglos die geöffneten Flaschen entleerten.

Die Lichtenauer sind halt eine verschworene Tennisfamilie !