Heimspiel gegen Sachsen II

Verfasst am 23 Jul 2023 von Thomas Altrock

Herren Nordliga 4 TSV Lichtenau:FC Sachsen II 6:3

Am letzten Spieltag der Sommerrunde 2023 haben die Herren des TSV Lichtenau das angepeilte Saisonziel Aufstieg in die nächsthöhere Klasse glorios erreicht. 

Pünktlich um 09.00 stand die 2. Mannschaft unserer Nachbargemeinde Sachsen zum grossen showdown bereit. Auf Seiten der Lichtenauer waren gewisse Befürchtungen nicht zu übersehen, fehlten doch mit Andi Höfner und Ralf Eberhardt zwei der bisherigen Leistungsträger urlaubsbedingt—an sich ein no go bei so einer wichtigen Partie. Aber zum Glück gibt es ja die Lichtenauer Oldies, die da wären Holger Bischoff, Manfred Eschenbacher und Martin Kallert, die sich ohne Zögern in den Dienst der Herrenmannschaft stellten. Selbst Supersenior Leo, bereits einmal als Nummer 1 eingesprungen, hatte sein Tennistäschchen am Mann um für alle Fälle bereit zu stehen.

Die erste Runde hatte es dann auch gleich in sich. Martin Kallert bekam es mit Felix Holzner zu tun, der wie ein Irrwisch jedem Ball nachrannte und an sich unerreichbare Schläge Martins noch retournierte. Diesem war deutlich anzumerken, dass er gesundheitlich nicht auf der Höhe und insbesondere durch einen fiesen Tennisellbogen rechts gehandicapt war. So stand er trotz tapferer Gegenwehr beim 3:6/1:6 auf verlorenem Posten.

Ein starkes Spiel lieferte unser Manfred, als Nummer 4 aufgeboten, ab. Carsten Stöckl nutzte seinen tiefen Schwerpunkt zu granatenmäßigen Vorhandgeschossen, denen Manfred oft nur hinterher schauen konnte. Nach kurzer Zeit hatte er aber begriffen, wie Carsten zu knacken war. Geduldig spielte er dessen Rückhand an und wenn er ihn dann aus der Platzmitte getrieben hatte, kam der finale Todesstoß. Carsten wurde zunehmend unsicherer, produzierte auch leichte Fehler und musste Manfred zu einem 6:4/6:2 gratulieren.

Ein Krimi allererster Güte spielte sich zwischen Christian Unger und Florian Hochreuther ab. Chrissie schien klar auf der Siegerstrasse, ehe er, verunsichert durch drei Doppelfehler, in ein mentales Loch fiel und den ersten Satz mit 3:6 abgab. Zum Glück war er für die Ratschläge von Thomas, der ihm ab Satz 2 psychologisch unter die Arme griff absolut zugänglich. Florian, ein Bringer vor dem Herrn, spielte mit Christians Druck und provozierte durch das ellenlange „Ball im Spiel halten“ Christian zu Winnerversuchen, die oft ihr Ziel verfehlten, da er zu früh abschloss. Zwar war auch Satz 2 noch ein ständiges Auf und Ab, aber Chrissie hatte nur kurze Durchhänger, baute sein Spiel nun klug auf und spielte seine überragende Technik aus. Lohn war das 6:4 und damit der Matchtiebreak. Auch hier ließ er seine Fans nach einem 8:4 beim 8:7 noch einmal zittern, als Florian aber den letzten Ball ins Aus schlug entlud sich seine Anspannung in dem Satz „Gott sei Dank dass es vorbei ist!“ Der Sieg war allerdings Gold wert, erleichterte er doch den Spielern der 2. Runde ihre Aufgabe.

Teamkapitän Ballack, seit Wochen in bestechender Form, ließ sich auch von einer langen Dienstreise und einer Zeitumstellung nicht bremsen. Dem bedauernswerten Fabian Stanelle zerlegte er nach Strich und Faden in Form der ungeliebten Brille, die keinen Tennisspieler glücklich macht, wenn sie ihm verabfolgt wird.

Denn vorentscheidenden 4. Punkt erkämpfte in einem Marathonmatch Holger. Am Vortag bei den Herren 60 bewusst geschont und mit ausreichend Nachtschlaf bei gleichzeitigem Alkoholverzicht bestens gerüstet lieferte er sich mit Benedikt Hiller einen Schlagabtausch, bei der beide an die konditionellen Grenzen gingen. Holgers Erfahrung, sein Auge für die freien Räume und sein überrissene Vorhand waren die Trümpfe, die in Satz 1 stachen und den 6:3 Satzgewinn brachten. Dann wurden die Beine immer schwerer und schwerer und beim 2:3 schien sich doch die Jugend Bennis durchzusetzen. Aber Holger fightete wie ein Berserker, breakte zum 3:3, ging 4:3 in Front und drehte ein 15:40 in einen Spielgewinn zum 5:3. Der Rest war Formsache und der Lichtenauer hatte in den letzten 4 Spielen nur zwei eigene Fehler gemacht und mehrere präzise Aufschläge ins Feld gebracht.

Im Spitzeneinzel agierte Marco gegen den Hünen Ralf nach dem Motto alles oder nichts. Die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen mit welcher Aggressivität und Chupze Marco loslegte. Leider konnte er diese Performance nicht über die volle Zeit demonstrieren und Ralfs Extraklasse, bestehend aus raffinierten Aufschlägen, genauen Grundschlägen und wenigen Fehlern führten dazu, dass Marco mit 2:6/0:6 unter Wert geschlagen wurde.

Ein Doppel musste her, um den Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen und so wählten die Lichtenauer eine Siebeneraufstellung mit dem klaren Auftrag an Doppel 3 Christian/Markus, das Ding nach Hause zu schaukeln. Dies taten sie mit Bravour und gaben insgesamt nur drei Spiele ab. 

Schwerer taten sich Manfred und Holger auf Position 2, aber sie waren bei ihrem 6:3/6:3 nie in Gefahr.

Für eine positive Überraschung sorgten Marco und Martin im Einserdoppel. Marco spielte furchtlos mit vollem Risiko und Martin stach immer wieder am Netz in die Bälle von Florian und Ralf und punktete ein ums andere Mal. Beim 6:3 keimte das kleine Pflänzchen Hoffnung auf drei Doppelsiege noch schön, verkümmerte dann aber leider rasch beim 3:6 im 2. Durchgang. Trotz einer 4:2 Führung im Matchtiebreak war dann irgendwie die Luft raus. Der Lichtenauer Gesamtsieg stand fest, Florian machte drei Punkte in Folge am Netz und die sympathischen Sachsener durften sich über ein 10:4 freuen.

Nach den in absolut sportlicher und fairer Manier ausgetragenen Matches feierten Lichtenauer und Sachsen gemeinsam was das Zeug hielt. Die einen den Aufstieg, die anderen trösteten sich mit dem Titel Vizemeister und der vagen Hoffnung, vielleicht als Zweiter der Gruppe doch noch in die nächsthöhere Klasse aufzurücken. Wie schnell ein paar junge Tennisspieler einen Kasten Wettelsheimer und den gesamten Vorrat an Hofmühl Pils vernichten und nebenbei Berge von Grillfleisch verzehren können ist einfach eine Augenweide. Ein toller Tennistag auch dank der super Gäste aus dem Nachbarort, die uns gerne zu jeder Zeit als Besucher auf unserer Anlage willkommen sind. Und dass es noch einen Aufstiegssong dargeboten von Uta und Heidi gibt hätten sich die Lichtenauer Herren in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Selten sah man die sonst nicht auf den Mund gefallenen Heroen so sprachlos wie im Moment der künstlerischen Darbietung.

Mit 12:2 Punkten sind die Lichtenauer Herren souveräner Tabellenerster und damit Aufsteiger.

Glückwunsch Jungs von der ganzen Tennisabteilung.

TeamDas siegreiche Team vom Sonntag. Es fehlen die Stammspieler Andi und Ralf die grossen Anteil am Aufstieg hatten

DoppelsiegerDiese beiden Topathleten holten Punkt 5 und damit den Aufstieg für Lichtenau

TanzSind sie nicht putzig unsere Aufsteiger beim Siegertänzchen ?