Damen 50 Heimspiel gegn TSV Wendelstein

Verfasst am 1 Jul 2019 von Thomas Altrock

Tennis Damen 50 Bayernliga TSV Lichtenau : TSV Wendelstein 3 : 6

Der erwartet harte Prüfstein für die Tennis Bayernligadamen des TSV Lichtenau waren die gut bekannten Gäste aus Wendelstein. Erschwert wurde die Aufgabe der Lichtenauerinnen durch das beruflich bedingte Fehlen der etatmäßigen Nummer 1 Kerstin Sticha, weshalb alle Spielerinnen um eine Position aufrücken mussten.

Die drei Auftaktbegegnungen gingen allesamt an die Gäste aus dem Großraum Nürnberg.

Brigitte Mohr auf zwei fand gegen Doris Meinhardt nie zu ihrem gewohnt dominanten und sicheren Spiel. Sie schob ihre Vorhand zaghaft anstatt sie mit Spin zu spielen und wurde bei ihrem 2. Aufschlag häufig sofort auf ihrer Rückhand unter Druck gesetzt. Allerdings war ihre Kontrahentin, von wenigen unforced errors abgesehen, bombensicher, verteilte die Bälle klug und mit exakt dem richtigen Tempo und so ging ihr 6:1/6:2 auch in dieser Höhe in Ordnung.
Etwas besser zog sich Julika Kronberger bei ihrem Einzeldebut für den TSV auf Position sechs aus der Affäre. In Satz eins hatte sie noch erhebliche Schwierigkeiten mit der höheren Geschwindigkeit in dieser Spielklasse mitzuhalten und lag gegen Ute Wolf schnell mit 1:6 im Hintertreffen. Im zweiten Durchgang wurde ihr läuferischer Einsatz belohnt. Die tödlichen Stopps ihrer Gegnerin mit nachfolgendem Lob verloren zunehmend ihre Wirkung und Kronberger gelang es immer öfter selbst zu punkten. Unglücklicherweise ließ sie ausgerechnet beim 4:4 ein Break zu und verlor so ihr Match mit 1:6/4:6.
Nummer vier, Heidi Czech, legte gegen Bettina Wich-Knoten mit extremem Selbstbewusstsein und unerhörter Aggressivität los wie die Feuerwehr. Krachende Aufschläge, harte Vorhandwinner und giftige Rückhand Slicebälle flogen der Wendelsteinerin nur so um die Ohren. Vielleicht auch aufgrund eines konditionellen Rückstands verlor Czech in Satz zwei zunehmend ihre klare Linie und Wich-Knoten wendete das Blatt. Der Matchtiebreak musste entscheiden. Hier agierte die Lichtenauerin zunächst wie zu Beginn dominant und mit Fortune. Beim 6:1 war sie klar auf der Siegerstrasse. Warum sie dann zwei Doppelfehler gefolgt von zwei vermeidbaren Fehlern und Doppelfehler Nummer drei produzierte kann wohl nur mit dem gefürchteten Zitterhändchen im Angesicht des greifbaren Erfolgs erklärt werden. Beim 6:6 nutzte Die Wendelsteinerin das Momentum zu vier Punkten in Folge und stellte im Gesamtergebnis auf 3:0.
Ein erster Hoffnungsschimmer war der Auftritt von Uta Altrock die ihre gute Form im Spitzeneinzel eindrucksvoll untermauerte. Gegen die technisch starke Silke Niemeyer behielt sie über die volle Distanz die Ruhe. Klug hielt sie den Ball im Spiel und punktete immer wieder wie aus dem Nichts mit unerreichbaren Stopps. Zunehmend genervt davon ihren eigenen Rhythmus nicht finden zu können verschärfte Niemeyer das Tempo und Altrock nahm die daraus resultierenden zahlreichen Fehler dankend an. Ihr 6:1/6:1 besserte die Lichtenauer Perspektiven wieder.
Und es kam noch besser, denn auch Gerlinde Bischoff ging als Siegerinn vom Platz. Dabei sah es zu Beginn nicht danach aus, denn sie spielte zu drucklos, stand bei ihrer Rückhand oft falsch und Gabriele Langensiepen erlief viele Bälle und düpierte Bischoff ein ums andere Mal mit ihrer präzisen Vorhand. Vielleicht auch behindert von einer Zerrung baute Langensiepen aber ab dem 5:4 zunehmend ab, die Heimspielerin packte die sich bietende Chance konsequent beim Schopf und holte sich den Satz noch mit 7:5. Danach zeigte sie, vom Druck befreit, ihr gewohnt variables Spiel mit der nötigen Power und mit 6:1 war der zweite Lichtenauer Sieg perfekt.
Wer weiß, wie das Gesamtmatch ausgegangen wäre, hätte Irmi Weinmann ihre starke Vorstellung auch noch mit einem Sieg gekrönt. Gegen die um 5 Leistungsklassen besser eingestufte Monika Rhein, auch noch Linkshänderin, hielt sie das Match völlig offen. Wie so oft war es der ungeliebte Tiebreak, der Satz eins entscheiden musste und wieder lag das Glück auf Seiten der Gäste. Nach einem 0:3 in Satz zwei bäumte sich Weinmann noch einmal auf und verkürzte um zwei Spiele, wehrte beim 2:5 auch noch mehrere Matchbälle ab, aber dann war ihr Widerstand gebrochen und Wendelstein konnte mit einer komfortablen 4:2 Führung in die Doppel gehen.
Das zarte Pflänzchen Hoffnung auf drei Lichtenauer Doppelsiege keimte nur kurz, denn die Gäste setzten auf der hintersten Platzziffer ihre gefürchtete „Geheimwaffe“ Claudia Brünnler ein und diese machte an der Seite von Doris Meinhardt mit Bischoff/Czech, bei denen nichts mehr zusammenlief, mit 2:6/0:6 kurzen Prozess. So waren der Sieg von Altrock/Mohr im Spitzendoppel und die Niederlage von Kronberger/Weinmann nur noch Makulatur.
Nächste Woche steht das Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Marktheidenfeld an, wo sich Lichtenau den Klassenerhalt endgültig sichern kann.

zurück zur Hauptseite