Heimspiel gegen Heilsbronn

Verfasst am 26 Jul 2021 von Thomas Altrock

Tennis Herren 60 Bezirksklasse 1 TSV Lichtenau:FC Heilsbronn 4:5

Am letzten Spieltag der Sommersaison 2021 kam es zum Nachbarschaftsduell zwischen den Lichtenauern und den Sportfreunden aus Heilsbronn. Es ist gleich vorweg zu schicken, dass neben hervorragendem Tenniswetter auch das faire und freundschaftliche Auftreten der Gäste sowie ein iranisches Festmahl unseres Sternekoches Ali zu einem rundum gelungenen Saisonausklang beitrugen.
Unser Küchenmeister musste gegen Norbert Gesell ran und bot diesem einen grossen Kampf. Es war Ali anzumerken, dass er vor allem bei schnellen Seitwärtsbewegungen durch seine Kniearthrose deutlich behindert war und so versuchte er in bekannter Manier das Tempo zu verschleppen und sich so auch wieder Luft zu schaffen. Highlight der Ballwechsel „auf höchschtem Niveau“ waren sage und schreibe 47 Ballkontakte in Folge, die mit einem Punkt für Norbert und einer Genickstarre für beide Spieler endeten. In beiden Sätzen war unsere Nummer 2 dran, letztlich setzte sich aber Norbert mit besserem Laufvermögen und dem etwas zwingenderen Spiel verdient durch. Manch Gegner wird aber 2022, wenn Ali mit der neuen Hightec Prothese im Knie aufläuft, sein blaues Wunder erleben.
Unser Radi hatte mal wieder das Pech mit Reinhold Sauber auf einen Kontrahenten zu treffen, bei dem der Verdacht bestand, ein Duracell Hase in Menschengestalt zu sein. Er entschärfte fast alle der gefürchteten Stopps von Radi und spielte ihn dann oft noch präzise aus. Mehrfach hörte man den Lichtenauer Verzweilungsrufe ausstossen, was den Heilsbronner aber wenig beeindruckte. Konzentriert zog er sein Match erfolgreich durch. Ich persönlich wünsche meinem Doppelpartner gute Erholung und Zeit all seine gesundheitlichen Probleme anzugehen, denn dass Radi trotz all seiner Wehwehchen immer wieder auf dem Platz alles aus sich herausholt, spricht für seinen Mannschaftsgeist und seine Willenskraft.
Was wäre Lichtenau ohne seine starken Spieler auf den hinteren Positionen.
Eddi knüpfte selbstbewusst nahtlos an seine gute Performance der Vorwochen an, auch wenn er selbstkritisch seine erneut starke Leistung abwiegelte. Dabei hatte er mit seinen energisch durchgezogenen Grundschlägen Roland Ruppert voll im Griff, auch wenn ihm dieser durch eine grosse Zahl von Doppelfehlern die Aufgabe erleichterte. Eddi schloss so mit einer durchweg positiven Saisonbilanz ab und hat damit den Angriff auf die Positionen der in der Rangliste vor ihm liegenden Mannschaftskameraden gestartet. Hier vom vierten Frühling zu sprechen ist keinesfalls übertrieben. Glückwunsch Eddi und weiter so.
Die gleichen Lobeshymnen hat sich auch unser Fritz verdient, der Woche für Woche erstaunliche Leistungen abruft. An ihm scheint der Zahn der Zeit überhaupt nicht zu nagen, denn wer seinen Personalausweis noch nie eingesehen hat, hat erhebliche Zweifel ob er überhaupt schon bei den Herren 60 spielberechtigt ist. Wieselflink huscht er förmlich über den Court, steht immer schon dort, wo der Ball zu erwarten ist und so hatte auch Gerhard Obst keine Chance gegen unseren Dauerläufer, der damit den 2. Punkt für sein Team holte.
Ähnlich kurzen Prozess machte auf der Gegenseite Karel Weeger mit Dieter. Wir wissen alle, mit welcher Energie unser Vorstand daran arbeitet, wieder zur alten Form zu finden und wir, seine Teamkameraden, sind alle froh, dass er sich nicht zu schade ist trotz im Moment geringer Siegchancen aufzulaufen und damit unsere angespannte Personalsituation zu entschärfen. Im Winter werden wir in der Halle wieder knallhart trainieren und dann schaut es 2022 für Dieter sicher wieder besser aus.
Bleibt noch Leo, der erneut seinen verletzten Mannschaftsführer auf 1 vertreten musste und sich dieser Herausforderung klaglos stellte. Mit Werner Lauffer, einem schwer zu bespielenden Linkshänder hatte er erhebliche Probleme, weil es ihm nicht gelang, dessen Spiel zu lesen. Werner variierte die Schlaglänge geschickt und baute zu viel Druck auf, als das Leo selbst hätte aggressiver werden können. So war die Niederlage nicht abzuwenden, aber auch hier gilt es die sportliche Leistung Leos hervorzuheben, der trotz seines Alters gefühlt täglich auf dem Platz steht, den jungen Nachwuchsspielern mit Trainingseinheiten und Tipps aus seiner langen Karriere weiterhilft und auch bei Arbeitseinsätzen immer seinen Mann steht. Leo, wir sind froh dich dabeizuhaben.
Wieder war es Aufgabe, drei Doppel zu gewinnen und wieder ruhten die Hoffnung auf unseren beiden Youngstern Holger und Erwin, die sich trotz ihres eigenen Heimspiels am Sonntag zur Verfügung stellten. Und wie sie diesen Hoffnungen gerecht wurden. Erwin und Eddi avancieren allmählich zum Dreamteam als Doppel. Eddis energisches Powertennis gepaart mit den listigen Schlägen Erwins, dessen Auge für die Situation ganz einfach phantastisch ist, stellten Gerhard und Karel vor unlösbare Problem. Die Lichtenauer wackelten nur kurz in Satz 2, wo sie bei 5:2 noch zwei Spiele abgaben, dann machte Erwin mit einem cleveren Lob den Sack zu.
Tennis vom Feinsten bot Doppel 1 mit Holger und Leo gegen Werner und Reinhold. Jedes Spiel war knallhart umkämpft, lange, sichere Ballwechsel erforderten permanent die Konzentration hochzuhalten und manch unglaublicher Reflex der Spieler ließ die Zuschauer staunen. Neben Leos Routine war es Holger zu verdanken, dessen Vorhand auch bei Passierbällen bockstark war und der sich die Lunge aus dem Leib lief, dass nach zwei knappen Sätzen der Tiebreak mit 10:6 an Lichtenau ging.
Leider fehlte zum happy end der Sieg des 2er Doppels aber bei Radi und Fritz war die Luft raus und man muss neidlos anerkennen, dass die Paarung Gesell mit Norbert Lauffer einfach klasse spielte. Die Technik Norberts, seine Raffinesse bei butterweichen Stopps und seine Übersicht waren einfach „ zum Zunge schnalzen“.
So ging der Gesamtsieg verdient an Heilsbronn, was der Stimmung beim Festmahl aber keinen Abbruch tat. Ein kleiner Wermutstropfen war die Tatsache, dass die eingeplante Schnapsflasche wahrscheinlich durch einen nicht dicht schließenden Verschluss schon zu zwei Dritteln „ausgeraucht“ war. Für die Lebern der Teilnehmer war dies aber hilfreich.
Nun gilt es bei Lichtenau die angeschlagenen Köper zu regenerieren und dann in die Hallensaison zu starten ehe es 2022 wieder heisst: „Bezirksklasse 1—wir kommen“.

Die Ergebnisse:

Einzel:

Meier-Lauffer                        1:6/1:6
Ahmadpur-Gesell                  3:6/4:6
Blach-Sauber                        3:6/1:6
Mohr-Weeger                        0:6/2:6
Fersterra-Obst                      6:3/6:1
Heyder-Ruppert                    6:1/6:3

Doppel:

Bischoff/Meier-Lauber W./Sauber                   7:6/4:6/10:6
Blach/Fersterra-Gesell/Laufer N.                    1:6/0:6
Czech/Heyder-Obst/Weeger                           6:3/6:4

Ali und Kind

 Ali mit Ersatzenkel

Radi und Kind

Radi mit echtem Enkel

Erwin und Eddi

 

Holger

So sehen Sieger aus !