Auswärtsspiel in Großhabersdorf
Verfasst am 17 Mai 2025 von Thomas Altrock
Tennis Herren 60 Nordliga 2. TC Großhabersdorf : TSV Lichtenau 1:5
Die Auswärtsmonster des TSV Lichtenau haben erneut zugeschlagen. Wieder stand, wie schon in Unterwurmbach, ein 5:1 auf dem Spielformular.
Leo hatte gegen den späteren Grillmeister Wolfgang Stange wenig Mühe ein souveränes 6:1/6:1 einzufahren. Wolfgang hatte nach längerem krankheitsbedingten Ausfall erst wenige Spiele bestritten, man sah aber an seinem scharfen Service und seiner überrissenen gefährlichen Vorhand, welches Potential in ihm schlummert. Leo spielte ihm aber oft auf die Rückhand und hier traf Wolfgang immer mal wieder unsauber mit dem Rahmen und verschätzte sich auch mehrmals komplett. Leo wurde immer sicherer und dominanter so das er nie in Gefahr geriet, das Match zu verlieren.
Erwin auf Position 4 verteilte gar die ungeliebte Brille. Hans-Peter Zürner hatte trotzdem seine Aufstellung schon durch die hervorragende, von seiner Frau liebevoll zubereitete Donauwelle verdient. Leider war Hand-Peter läuferisch erheblich eingeschränkt, was ausgerechnet bei einem Spiel gegen Erwin fatal ist. Seine fiese Mischung aus kurzen Bällen, dann wieder Lobs oder mit der Vorhand unterschnittenen Bällen ist selbst für laufstarke Gegner eine Herausforderung. Für Hans-Peter, war sie ganz einfach tödlich. Es ist dem sympathischen Großhabersdorfer trotzdem hoch anzurechnen, wie umsichtig er beim abendlichen Gelage die Lichtenauer mit verschiedenen Bierspezialitäten versorgte. Ein echter Sportkamerad eben.
Als ein solcher entpuppte sich Holger an diesem Nachmittag aus zweierlei Gründen nicht. Zum einen machte er mit Alexander Ruopp, der Nummer 3, mit 6:0/6:0 kurzen Prozess. Punkt zwei wird später noch zu erörtern sein. Alexander kam mit einem geraden, schnellen Ball Holgers Spielweise sehr entgegen. Dessen Waffe, der extreme Topspin mit der Vorhand, nagelte Alexander weit hinten fest und wenn Holger dann die Rückhand anvisierte, war es meist um Alex geschehen. Sowieso ist unser Holgi derzeit in bestechender Form und ein Punktgarant allererster Güte.
Leider lässt sich diese Aussage für den Mannschaftsführer Thomas nicht treffen. Iwan, der Schreckliche, war wieder einmal eine Nummer zu groß für ihn. Zwar gelang es ihm, Iwan anfangs zu überrumpeln und mit 4:1 in Führung zu gehen, dann setzte sich aber das nahezu fehlerfreie, an sich unspektakuläre Spiel Iwans immer mehr durch. Thomas fightete verbissen, performte richtig stark bei seinen Netzattacken, ließ aber schon in Satz eins viel zu viele Körner. Langsam aber sicher schwand mit den Kräften auch die Konzentration, so dass der Großhabersdorfer Einser mit 6:4/6:0 einen ungefährdeten Erfolg einfahren konnte.
Danach machte der warmherzige Fritz, dem der erschöpfte Thomas einfach nur leid tat, den barmherzigen Vorschlag, man möge dem Lichtenauer Teamchef aufgrund seiner aufopferungsvollen Hingabe doch die 2.50 Euro Strafzahlung ausnahmsweise erlassen. Jetzt ist Zeit auf Punkt zwei bezüglich des „Sportkameraden“ Bischoff einzugehen. Fritz hatte seinen Vorschlag noch kaum ausgesprochen opponierte federführend Holger mit Vehemenz dagegen und riß dabei die bis dato noch wankelmütigen Leo und Erwin mit in seinen negativen Sog. Heroisch die Reaktion von Thomas, der sofort klarstellte zu seiner Schande zu stehen und die Strafe abzudrücken. Ob ihn dabei hehres Ehrgefühl leitete oder doch eher die Angst einen Präzedenzfall zu schaffen, der geeignet gewesen wäre in Zukunft alle Regularien zu mißachten, wird wohl sein Geheimnis bleiben.
Geknickt von der Niederlage und der harschen Absage dreier Teamkameraden bezüglich Fritzens Vorschlag zog es Thomas vor eine warme Dusche zu nehmen und die Verantwortung für den Gesamtsieg auf die Schultern der „Rebellen“ zu laden.
Diese lieferten prompt. Erwin und Fritz ließen gegen Alexander und Hans-Peter gar nichts anbrennen. Das 6:1/6:2 besiegelte Fritz mit einem krachenden As, ein in seiner Karriere einmaliges Ereignis. Nein, nicht das As, ein solches hatte er in der Vergangenheit nach eigener Aussage im niedrigen einstelligen Bereich schon öfter geschafft. Sondern ein As beim Matchball.
Wackliger war zunächst das Einserdoppel Holger/Leo gegen Iwan und Wolfgang.
2:4 stand es aus ihrer Sicht, ehe sich ihr Mannschaftsführer auf die Besucherbank setzte. Wohl wissend, um ihre Aufstellung am nächsten Samstag zu spielen, liefen die beiden plötzlich zur Hochform auf. Iwans sichere Schläge konterte Holger geduldig und konzentriert und verschaffte so Leo immer wieder die Chance zum finalen Netzabschluss. Nach dem 6:4 war der Großhabersdorfer Widerstand gebrochen. Zwar wollten sich die Lichtenauer Kämpen das folgende 6:1, das Holger mit einem klugen Ball durch die Mitte vollendete, ganz allein auf ihre Fahnen schreiben, übersahen dabei aber, dass sie es mit einem im Einzel todmüde gespielten Iwan zu tun hatten, so dass Thomas wenigstens virtuell an einem Sieg beteiligt war.
Die Einspeisung im heimeligen Clubheim, gekrönt vom Einzug des BVB in die Championsleague, war der perfekte Ausklang. Friedlich saßen die Kontrahenten beieinander, klopften Sprüche und ließen sich butterzarte Filetspieße und Bratwürste samt Salat munden. Wie Wolfgang das Fleisch so optimal hinbekommen hat, lässt auf langjährige Erfahrung schließen und wird ihm ebenso wie Hans-Peter der Kuchen seiner Frau auf lange Jahre einen festen Platz bei den Großhabersdorfer Herren 60 sichern.
Danke liebe Freunde aus Großhabersdorf für einen gelungenen Tennistag.