Auswärtsspiel in Ansbach

Verfasst am 6 Jul 2024 von Thomas Altrock

Tennis Damen 50 Landesliga 1 TSV Ansbach : TSV Lichtenau 4:2

Ausgerechnet im Lokalderby mussten die Lichtenauer Tennisdamen eine bittere 2:4 Niederlage quittieren.

Dabei ging es gleich richtig zur Sache, denn Katrin Brünner und Brigitte Mohr duellierten sich auf Position 2 mit scharfen Vorhandschüßen, die jedem Revolverhelden zur Ehre gereicht hätten. Etwas präziser und vor allem mit einer technisch wunderschönen Rückhand ging dabei Brünner zu Werke. Bestechend ihre Raumaufteilung und obwohl Mohr rannte was die Lunge hergab hatte sie meist im Endeffekt das Nachsehen und Ansbach führte verdient 1:0. 

Das andere Extrem des Tennissports war bei den beiden Vierern Oppelt-Piper gegen Julika Kronberger zu beobachten. Hier trafen zwei „Bringerinnen“ aufeinander, die mit Engelsgeduld jeden Ball irgendwie herauskratzten und wieder auf die andere Seite des Netzes schaufelten. Bei diesem kraftraubenden Duell gab es keine Winner sondern gepunktet wurde bei erzwungenen Fehlern oder bei kuriosen Ballwechseln, bei denen der böige, unberechenbare Wind die Spielerinnen immer wieder düpierte. Im Matchtiebreak hatte die Ansbacherin etwas mehr Fortune und holte den zweiten Punkt für das Heimteam.

Doch die Spielerinnen aus der Marktgemeinde schlugen zurück. Kerstin Sticha zeigte gegen Karin Rabenstein ihre beste Saisonleistung. Mit Vor- und Rückhand zog sie voll durch, variierte das Tempo nach Bedarf aber geschickt, verlor auch bei langen Ballwechseln nicht die Geduld und diktierte die Begegnung anfangs nach Belieben. Obwohl sich Rabenstein, deren beidhändige Rückhand eine Waffe war, im Verlauf des Matches deutlich steigerte, ließ Sticha nie locker und fuhr ein sicheres 6:1/6:1 ein.

Dagegen musste Heidi Czech in beiden Sätzen gegen Gabi Frank einem Rückstand nachlaufen. Es spricht für ihre mentale Klasse, dass sie sich nie aus der Ruhe bringen ließ und immer wieder ihre gefürchteten Stoppbälle einstreute, die Frank nur selten erlaufen konnte, da sie läuferisch sichtlich gesundheitliche Probleme hatte. So entwickelte sich zwar kein hochklassiges aber ein stets spannendes Match, das bis zuletzt auf Messers Schneide stand. Czechs 6:4/6:4 bedeutete den Ausgleich.

In beiden Doppeln hatten die Lichtenauerinnen dann aber das Nachsehen. Während Czech/Kronberger gegen Frank/Hübsch beim 2:6/2:6 keine echte Siegchance hatten entwickelte sich zwischen Oppelt-Piper/Rabenstein und Mohr/Sticha eine spannende Partie mit zwei engen Sätzen. Hatte zunächst Ansbach mit 6:4 die Nase vorn drehte Lichtenau mit 7:5 das Match um. Die finale Entscheidung über die Gesamtpartie war somit dem ungeliebten Matchtiebreak vorenthalten und wie so oft verlor das Team, das bei der Aufholjagd viele Körner verbrannt hatte. 10:7 für Ansbach hieß es am Schluß, so dass beide Mannschaften nun punktgleich sind, die Ansbacherinnen aber neben dem Sieg im direkten Vergleich eine etwas bessere Bilanz bei den Spielen und das auf dem Papier etwas weniger anspruchsvolle Restprogramm haben.