Auswärtsspiel in Eichstätt

Verfasst am 14 Jul 2018 von Thomas Altrock

Klatsche für Herren 60  

Herren 60 Bezirksklasse 1    TC RW Eichstätt vs. TSV Lichtenau   9:0

Mit dem letzten Spiel in Eichstätt nahm die Tennissaison 2018 für die Herren 60 des TSV ein leider unrühmliches Ende, denn dass die Trauben in Oberbayern hoch hängen würden, war den Lichtenauern klar, dass sie aber mit einer bösen 0:9 Klatsche die Heimreise würden antreten müssen, war nicht so geplant.

Zum Auftakt musste Ali gegen Franz Wenzel ran, einen feinen Techniker mit schöner Rückhand und guter Raumaufteilung. Ali hatte sich bei diesem Spiel perfekt unter Kontrolle, er verzichtete komplett auf den Gegner möglicherweise verärgernde Kampfrufe und er rief sehr konzentriert das Maximum seiner Leistungsfähigkeit ab. Mit unbändigem Kampfgeist stemmte er sich gegen die Power von Franz und gestaltete das Match, auch weil der Eichstätter manchmal etwas verspielt war, lange Zeit ausgeglichen. Mit 3:6/2:6 wurde er etwas unter Wert geschlagen, seine 3:3 Matchbilanz 2018 als Zweier kann sich aber durchaus sehen lassen.

Fritz kreuzte die Klingen mit Herbert Burkhard. Der Finanzbeamte, gewohnt Mitbürgern Druck zu machen, übte diesen auch auf Fritz aus, allerdings in Form langer Grundlinienbälle, die den Gästeakteur gnadenlos in der Defensive festnagelten. Auch Fritz ließ es nicht an Gegenwehr mangeln, aber meist stand am Ende der Ballwechsel ein erzwungener Fehler seinerseits. So durften die Mannschaftskameraden eine Art Weltpremiere erleben, denn das war eines der schnellsten Matches in Fritzens Tenniskarriere, allerdings auch mit nur 4 gewonnenen Spielen.

Und auch auf Rang 6 kämpfte Eddi einen verzweifelten aber letztlich nutzlosen Fight. Willi Graubmann verfügte einen harten platzierten Aufschlag und kontrollierte die Begegnung zunächst souverän. Mit wachsender Spieldauer wurden Eddi Bemühungen gezielter und effektiver. Immer wieder erspielte er sich, aufbauend auf cleveren Kombinationen, die Chance zum finalen Abschluss, leider überzog er dann aber im Bestreben endlich den lockenden Lohn einzufahren oft das Tempo, traf die Bälle mit dem Rahmen oder schob sie ins Aus. Nach 1:6/1:4 schnupperte er noch einmal an der Wende, als er 2 Spiele verkürzte, aber Willi machte anschließend den Sack erbarmungslos zu.

Das Highlight des Spieltages war sicher das Spitzeneinzel. Leo war schon vom Ezelsdorfer Siggi Susser gewarnt worden, dass Gert Lehner, ein 76 jähriger Senior eine Klasse für sich sei, was sich aber dann auf dem Court abspielte löste bei allen Lichtenauern nur noch Staunen und Bewunderung aus. Gert, das längere Haar leger nach hinten geworfen, nicht allzu gross und mit einem prominenten Wohlstandsbäuchlein ausgestattet zeigte uns allen, wie Tennis geht und machte uns klar, dass wir alle nur auf einigermaßen ordentlichen Niveau dilletieren. Seine Vorhand war knallhart und platziert, mit der Rückhand entschärfte er spielerisch jede Attacke von Leo, unerreichbare Bälle ließ er ohne mit der Wimper zu zucken passieren, denn er war sich seiner Sache todsicher. Und wenn es sein musste zündete er ansatzlos den Turbo, erreichte mit wenigen blitzschnellen Schritten die ideale Position und guckte sich dabei Leo noch so perfekt aus, dass er dann auch noch jeden Ball ideal setzte. Das Ganze wirkte nie überheblich oder erweckte den Anschein, er wolle seinenSpielpartner vorführen, er war ganz einfach so gut. Der Spruch Leos: „Man sagt ja, man lernt aus Niederlagen und in dieser Saison habe ich viel gelernt !“ bringt das Match auf den Punkt. Ärgerlich für Leo, dass er am Dienstag bei Jan Velek eine Trainerstunde gebucht hat, denn er bekam am Samstag schon eine völlig kostenfrei.

Radi beharkte sich mit Mannschaftsführer Bernardin Porstner in seiner typischen Manier. Da als Tagesverpflegung mit Ausnahme des wieder reichlichen Carepaketes von Ali, das meist schon auf der Fahrt den Weg in die Mägen gefunden hatte, nur 2 trockene Kuchen angeliefert worden waren, hatte er vor dem Match die mitgereiste Lilo telefonisch über diesen kleinen Missstand informiert und sie hatte für das ganze Team Wurstwecken und Brezen besorgt. Solchermaßen gestärkt konnte Reinhold die langen Rallyes mitgehen und erspielte sich jeden Punkt mit hohem Kraftaufwand. Dieser Anstrengung musste er im 2. Satz Tribut zollen, zumal nach einem zwischenzeitlichen Regenguss die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit enorm hoch waren.

Auf völlig verlorenem Posten stand unser Dieter. Ulrich Jäger spielte eine Vorhand mit so viel Topspin, wie sie sonst nur unsere jungen Haudraufcracks der 1. Mannschaft beherrschen. So war Dieter immer einen Tick zu spät am Ball. Gelang es ihm einmal Uli auf der Rückhand anzuspielen, slicte dieser den Ball in physikalisch schier unmöglicher Flugkurve zurück. Es kam wie es kommen musste. Dieter rackerte und rackerte und rackerte aber Uli kannte kein Mitleid und verpasste ihm die in Fachkreisen so ungeliebte Brille.

Und wie es an einem solchen Tag dann ist-auch in den Doppeln ging praktisch nichts.

Dieter und Eddi holten sich ein 4:6/1:6 ab, obwohl sie über lange Strecken gut mithielten.

In Doppel 1 feierte Thomas, da Radi auf seinen Einsatz verzichtete, ein unverhofftes Comeback nach fünfeinhalb Monaten Pause nach seiner Hüftendoprothese. Er verschmerzte an der Seite von Leo die Niederlage problemlos, hatte er doch einige ordentliche Aktionen zu verzeichnen und das operierte Bein hielt auch unter Wettkampfbedingungen der Belastung stand.

Die Fahne hielten Ali und Fritz hoch, die wenigstens einen Ehrensatz gewannen. Das dann der Matchtiebreak mit 7:10 verloren ging, passte ins Bild.

So mussten die mitgereisten Edelfans Herbert und Winnie als Seelentröster Aufbauarbeit leisten, was ihnen aber leicht fiel, denn mit 3 Siegen in sechs Begegnungen haben die Lichtenauer Senioren ihr Saisonziel locker erfüllt.

Man saß noch kurz mit den netten Gastgebern beim Essen, wobei 14 Portionen Schweinebraten auf 17 Personen gestreckt werden mussten, es ist den Eichstättern aber hoch anzurechnen, dass sie unsere mitgereisten Fans wie selbstverständlich verpflegten und mit Getränken versorgten. Zusammen mit völlig fairen Begegnungen ohne ein böses Wort oder einen Zwischenfall ergab dies in der Gesamtschau trotz der hohen Niederlage einen runden Saisonabschluss.

Die Ergebnisse:

Einzel:

Lehner-Meier 6:0/6:1

Wenzel-Ahmadpur 6:3/6:2

Porstner-Blach 6:4/6:2

Burkhard-Fersterra 6:1/6:3

Jäger-Mohr 6:0/6:0

Grabmann-Heyder 6:1/6:3

Doppel:

Wenzel/Burhard-Altrock/Meier 6:3/6:1

Jäger/Stiefenhofer-Ahmadpur/Fersterra 4:6/6:1/10:7

Netter/Graubmann-Heyder/Mohr 6:4/6:1

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