Auswärtsspiel in Burgfarrnbach

Verfasst am 3 Jul 2016 von Thomas Altrock

Tennis TSV Lichtenau Bayernliga Damen 50

TSV Burgfarrnbach : TSV Lichtenau 6:15

Mit einer überzeugenden Mannschaftsleistung haben sich die Damen 50 des TSV Lichtenau in der Bayernliga etabliert. Frappierend kaltschnäuzig hielten sie dem gewaltigen Druck unbedingt siegen zu müssen stand und machten bereits mit sechs Einzelerfolgen Platz 5 und damit den Klassenerhalt klar. Vier erst im Matchtiebreak gewonnene Partien zeugen von der mentalen Stärke der Spielerinnen die mit unbändigem Kampfgeist ihre erfolgreiche Aufstiegssaison krönten.

Den Auftakt machte Irmi Weinmann, die Birgit Schill konsequent ihr laufintensives Angriffsspiel aufzwang. Sie ließ nie einen Zweifel aufkommen wer die dominante Spielerin war, lag permanent in Führung und sorgte mit ihrem 6:4/6:3 für einen gehörigen Motivationsschub ihres Teams.

Viel härter musste Gerlinde Bischoff um ihre zwei Punkte kämpfen. Bis zum 6:3 hatte sie Brigitte Peetz sicher im Griff, ehe diese ihr Spiel umstellte, einen giftigen Slice flach übers Netz jagte und sich den 2. Durchgang mit 7:5 holte. Nach einer Regenpause ging es in den Matchtiebreak in dem sich Bischoff den Luxus leistete eine 9:3 Führung bis zum 9:9 zu verspielen. Mit Nerven wie Drahtseilen steckte sie diesen Rückschlag weg und konnte nach zwei weiteren Punkten den verdienten Triumph bejubeln.

Uta Altrock hatte zunächst kein Rezept gegen die clevere Spielweise von Helga Weigmann. Die Burgfarrnbacherin platzierte sehr genau, lockte Altrock immer wieder mit Stopps nach vorne und überlobte sie dann. Nach einem 5:7 zahlte ihr die Lichtenauerin dies mit gleicher Münze zurück, erhöhte auch mit langen Bällen an die Grundlinie den Druck und drehte das Spiel zum 4:1. Die folgende Zwangspause durch Regen verunsicherte Weigmann endgültig und Altrock brachte den Supertiebreak mit 10:4 überzeugend unter Dach und Fach.

Heidi Czech blieb sich auch im letzten Auswärtsspiel treu. Einem sicheren 6:4 folgte der obligate Einbruch in Satz zwei. Dabei hatte sie erstaunlicherweise mit der Vor- und Rückhand von Adelheid Rosenthal, die diese im Stile eines Rafael Nadal mit extremem Spin hoch übers Netz spielte, kaum Probleme. Da auch Czech diese Spielweise präferiert konnte sie nach dem Satzverlust den Spieß wieder umdrehen und sich den Supertiebreak mit 10:6 sichern.

Brigitte Mohr bekam es mit Gudrun Ammon zu tun, deren Paradeschlag eine knallharte Vorhand war. So musste Mohr ihr ganzes Repetoire auspacken um erfolgreich zu sein. Raffiniert mischte sie weiche mit harten Schlägen, passierte gekonnt und war auch läuferisch immer auf der Höhe. Wieder einmal bewies sie ihren unbeugsamen Siegeswillen und hatte nach einem 7:6 im Tiebreak den Widerstand von Ammon gebrochen. Mit 6:2 war der nächste Einzelsieg perfekt.

Jetzt fehlt nur noch Kerstin Sticha, deren Saison bis dahin mit einer Serie knappster Niederlagen sehr unglücklich verlaufen war. In Burgfarrnbach zeigte sie, warum sie auf Position 1 für Lichtenau unersetzlich ist. Technisch blitzsauber verteilte sie ihre Bälle geschickt über den ganz Platz. Das 6:3 weckte allerdings in der zwei Leistungsklassen höher dotierten Renate Werner den Kampfgeist und sie erzwang mit hohem läuferischen Einsatz und einem 4:6 den ungeliebten Entscheidungssatz. Beeindruckend wie das kleine Energiebündel Sticha den anschließenden Ritt auf der Rasierklinge meisterte. Der Nervenkitzel nahm über 5:5 bis zum 8:8 stetig zu aber im Stile eines Champions schlug Sticha noch zweimal zu und sorgte damit für den vorzeitigen Gesamtsieg.

Da jeder Punkt wichtig war, um den sicheren 5. Tabellenplatz zu erreichen knobelten die Lichtenauerinnen einige Zeit an der Doppelaufstellung und schickten dann Weinmann und Sticha ins Spitzenmatch. Dort war gegen Werner/Weigmann allerdings kein Kraut gewachsen. 1:6/3:6.

Auch Doppel 3 Bischoff/Neubauer ging zwar schnell 4:0 in Führung, ehe Schill/Peetz ihre ganze Routine auspackten und noch deutlich 6:4/6:2 gewannen.

So war es wieder einmal dem Erfolgsduo Altrock/Mohr vorbehalten für Doppelpunkte zu sorgen. Nach einem 6:2 brachte sie auch ein 3:4 im 2. Satz nicht aus der Ruhe und sie heimsten mit 6:4 drei ganz wichtige Punkte ein, denn in der Endabrechnung lagen in der Tabelle Lichtenau und Haßfurt mit 6:8 Punkten und 68:79 Matchpunkten exakt gleichauf. Das bessere Satzverhältnis der Lichtenauerinnen bringt diese auf Rang 5. Da eventuell 3 Teams den Gang in die Landesliga antreten müssen, können diese drei Doppelpunkte vielleicht die wichtigsten der gesamten Saison sein.

Allen Respekt, wie sich der kleine „Provinzverein“ TSV Lichtenau in der Bayernliga gegen Teams wesentlich größerer Vereine behauptet hat und auf ein Neues in der Saison 2016/2017.

BF web

Das erfolgreiche Bayernligateam der Damen 50 nach dem Sieg in Burgfarrnbach

zurück zur Hauptseite